Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
41(126).2005
Seite: 91
(PDF, 38 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2005/0103
Die Geschichte der Justiz in Hechingen

Nachfolger von Evelt als Landgerichtspräsident
wurde Gustav
Reck, der von 1900 bis 1915 im
Amt war. Er ist 1842 in Sigmarin-
gen geboren und ist damit, wenn
ich es richtig sehe, bis heute der
einzige Hohenzoller, also der einzige
Einheimische unter den Hechinger
Landgerichtspräsidenten. Er ist
1921 in Hechingen verstorben.

Die Zeit nach dem ersten Weltkrieg
und der Staatsvertrag von 1922

Von 1915 bis 1920 war die Präsidentenstelle
unbesetzt. Es gab wieder
einmal Diskussionen darüber, ob
Hechingen Sitz eines Landgerichts
bleiben sollte. Schließlich wurde
die Präsidentenstelle im Jahr 1920
doch wieder besetzt, und zwar mit
Heinrich Dietrich, der bis 1936 im
Amt war, also bis zum Beginn der Gustav Reck
NS-Zeit; ich werde im zweiten Teil
auf ihn zu sprechen kommen.

Wie gesagt, der Gerichtsstandort Hechingen wackelte zu Anfang der Weimarer
Republik wieder einmal. Aber dann kam die Rettung für das Landgericht, und zwar
aus Balingen. Das württembergische Balingen gehörte zum württembergischen
Landgerichtsbezirk Rottweil. Aber den Balingern, vor allem den Baiinger Gewerbetreibenden
und Kaufleuten, war der Weg nach Rottweil zu weit, und so kam aus
Balingen die Anregung, den Baiinger Amtsgerichtsbezirk in den preußischen Landgerichtsbezirk
Hechingen einzugliedern. Gleichzeitig ging man daran, das Problem
des langen Rechtsmittelwegs vom Landgericht Hechingen zum Oberlandesgericht
Frankfurt am Main zu bereinigen. Das Ergebnis war der Staatsvertrag zwischen
Preußen und Württemberg vom Dezember 1922, der am 1. April 1923 in Kraft trat.
Er ist ein ziemlich kompliziertes Regelwerk, das ich nur in groben Umrissen darstellen
kann.

- Das Amtsgericht Balingen kam vom Landgerichtsbezirk Rottweil zum Landgerichtsbezirk
Hechingen. Zum Amtsgericht Balingen gehörte damals noch das gesamte
Gebiet des heutigen Amtsgerichts Albstadt. Dieser erhebliche Gebiets- und Bevölkerungszuwachs
sicherte den Bestand des Landgerichts Hechingen. Zudem bekam
das Landgericht Hechingen auch noch eine Kammer für Handelssachen, was damals
durchaus ungewöhnlich für ein Gericht dieser Größe war.

- Das württembergische Oberlandesgericht Stuttgart wurde Rechtsmittelgericht
für das preußische Landgericht Hechingen, löste also das Oberlandesgericht Frankfurt
als Rechtsmittelgericht ab.

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