Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
41(126).2005
Seite: 205
(PDF, 38 MB)
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Neues Schrifttum

sehen Staaten zusammenfasst, nach außen scharf abgrenzt und nach innen kulturell
homogenisiert." (Dieter Langewiese sehe, Föderativer Nationalismus als Erbe der
deutschen Reichsnation. Uber Föderalismus und Zentralismus in der deutschen
Nationalgeschichte, 215-242, hier: 215). Nationsbildung und Nationalstaatsbildung
sind - nicht nur in der europäischen Mitte - Prozesse, die nicht zwangsläufig in eins
zu setzen sind. Verabschiedet wird mit einer solchen Sicht der Dinge eine Deutung
der deutschen Vergangenheit, die, wiewohl immer noch in der gegenwärtigen Forschung
prominent verfochten (Heinrich August Winkler, Der lange Weg nach
Westen, 2 Bde., München 2000), den verhängnisvollen Gang der deutschen Geschichte
des 20. Jahrhunderts mit der These von der „verspäteten Nation" begründet und
die westeuropäische Geschichte zum historischen Normalfall deklariert. Dem Buch
ist daher eine breite Rezeption zu wünschen.

Graz Gabriele Haug-Moritz

Norbert Haag/Sabine Holtz/Wolfgang Zimmermann (Hg.) in Verbindung mit
Dieter R. Bauer: Ländliche Frömmigkeit. Konfessionskulturen und Lebenswelten
1500-1850. Stuttgart: Jan Thorbecke Verlag 2002, 360 S.

Die ältere Forschung betrachtete konfessionell geprägte Frömmigkeit vornehmlich als
ein Phänomen, das von kirchlicher und staatlicher Obrigkeit gelehrt und gefordert
wurde (vgl. z.B. die Zeeden-Schule). Heute dagegen sieht man die Dinge differenzierter
: Man unterscheidet zwischen einzelnen staatlichen und kirchlichen Einrichtungen
, die Einfluss ausüben, man nimmt die Widerstände des Kirchenvolks aufmerksamer
wahr, man sieht das Dorf als eine soziale Größe eigener Art, man untersucht
die Repräsentanten der beteiligen Personengruppen und Institutionen, man
verfolgt Sonderentwicklungen, und man sucht schließlich auch - manchmal etwas
vorschnell - die beobachteten Einzelheiten in ein theoretisches Konzept einzubetten.
Darum ging es bei der Tagung „Die Kirche im Dorf. Ländliche Frömmigkeit in der
Frühen Neuzeit", abgehalten von der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart im
Mai 2000 in Weingarten. Beim Tagungsthema handelte es sich um ein lang gehegtes
Anliegen des Tübinger Emeritus Hans-Christoph Rublack, dessen Schüler die Tagung
zu einem größeren Teil inhaltlich leiteten. Als Herausgeber des nun vorliegenden
Tagungsbands fungieren sowohl Schüler von Rublack (Norbert Haag und Sabine
Holtz) als auch Vertreter des Geschichtsvereins der Diözese Rottenburg-Stuttgart
(Wolfgang Zimmermann und Dieter R. Bauer). Unter den Beiträgen sind besonders
hervorzuheben jener von Werner Freitag, der die Landpfarrer des Dekanats Vechta
zwischen 1400 und 1800 untersucht (S. 83-114) und dabei vor allem auf ihr Wirken
und ihre Verankerung in den Kirchengemeinden abhebt. - Wobei freilich zu fragen
ist, ob die Kategorien des preußischen Beamtentums sich wirklich auf eine Berufsgruppe
anwenden lassen, die sich selbst über ein von Gott eingesetztes Sakrament
definiert, nämlich die Priesterweihe. Sodann der Aufsatz von Ulrich Pf ister, der sich
(S. 115-141) mit einigen charakteristischen Besonderheiten der nachtridentinischen
Ausgestaltung des Kirchenraums befasst, insbesondere mit Sauberkeit und Ästhetik,

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