Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
42(127).2006
Seite: 21
(PDF, 55 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2006/0033
Die Meister (der Sammlung) von Sigmaringen - zur Erweiterung ihres CEuvre

tritt hier eine feinlasierende Malerei vor Augen. Das Strüb'sche Figurenbild ist zwar
voll ausgebildet, aber noch nicht in Werkstattroutine verhärtet wie bei den Werken
der Gruppe III, für die als Beispiel die drei (erhaltenen) Flügelansichten eines Retabels
in Sigmaringen genannt werden sollen41.

OFFENE FRAGEN

Nachdem sich auf stilkritischer Grundlage eine ganze Anzahl von Tafeln zwanglos
dem CEuvre der Meister von Sigmaringen zuordnen lassen konnten, andere das
Erscheinungsbild überraschend noch erweitern, stellen sich noch Fragen zweier
Bereiche: die Verwendung der Goldgründe und die Rekonstruktion von Flügeln und
Predellen mit den beiden überlieferten Retabelschreinen in Mannheim bzw. dem
Eulogius-Schrein im Schnütgen-Museum Köln. Besonderheiten in den Fassungen
beider Retabel weisen auf eine Werkstatt außerhalb Ulms hin, die mit der der Brüder
Strüb gleichgesetzt werden kann42.

Bei den vorbereitenden Arbeiten zur AUSSTELLUNG STUTTGART „Meisterwerke
massenhaft" wurden auch Untersuchungen an gravierten Goldgründen auf
Flügeln und auf Innenrückwänden von Schreinen durchgeführt. Dabei stießen die
Restauratoren des Württembergischen Landesmuseums auf ein Muster, das ebenfalls
wie die Art der Skulpturenfassungen an den beiden Retabel-Schreinen nicht in der
Ulmer Weckmann-Werkstatt nachweisbar ist. Die Karlsruher Kreuzigung43 besitzt
einen Rankengoldgrund, wie er in überwiegendem Maße in der Konstanzer Malerei
Verwendung fand44. Dass dies kein Zufall ist oder gar eine spätere Zutat war, zeigen
die Tafeln aus dem Wittelsbach'schem Besitz (Abb. 25 bis 28). Hatten also die Brüder
Strüb bzw. die Maler dieses QEuvres selbst nie vergoldet, die Tafeln dazu immer
außer Haus gegeben, u.a. auch nach Konstanz? Oder waren sie selbst eine Zeitlang in
Konstanz tätig und hatten eben solche Schablonen mit in ihre Veringer Werkstatt mitgebracht
?

Obwohl zahlreiche Tafeln in ihren Maßen beschnitten worden sind, sollte versucht
werden, mittels einer Aufstellung aller sinnvoll noch zu verwendenden Maßangaben,
über deren Vergleich die möglichen Flügel zu ermitteln (siehe Anhang).

Eine solche Überschau zeigt z. B., dass die Maße aller uns bekannten Predellen aus
der Werkstatt der Meister von Sigmaringen recht nahe beieinander liegen. Vielleicht
gab es hier gewisse Grundformate. Für mögliche Rekonstruktionsversuche bedeutet
dies, dass die Zuweisung an noch nachweisbare Flügel anhand halbierter Breitenmaße
nicht eindeutig sein kann. Die umkehrte Folgerung - von den Flügelmaßen auf die

41 Ebd. S. 116ff.

42 Claudia Lichte: In: Katalog Stuttgart (wie Anm. 21). S. 118. - Demzufolge lieferte die
Nikolaus Weckmann-Werkstatt auch ungefasste Skulpturen und noch fertigzustellende Schreine
in die Auftragsorte.

43 Siehe bei Ingenhoff (wie Anm. 1) Abb. 29.

44 Vgl. Staatliche Kunsthalle Karlsruhe - Katalog Alte Meister bis 1800. Abbildungen (bearbeitet
von Jan Lauts). Karlsruhe 1966, S. 59 und Grimm/Konrad (wie Anm. 2) S. 125-131
mit Abb.

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