Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
42(127).2006
Seite: 47
(PDF, 55 MB)
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HELMUT GÖGGEL

Zur Geschichte des Fürstlichen Hoftheaters in Sigmaringen

Es ist nicht möglich, die Vergangenheit zu schildern,

ohne ihr die Färbung unserer eigenen Gefühle zu verleihen.

Heinrich Heine

1. EINE NEUE ÄRA BEGINNT: DIE RESIDENZSTADT
SIGMARINGEN ERHÄLT 1827 EIN HOFTHEATER

Die erste Vorstellung im Fürstlichen Hoftheater fand am 27. Januar 1828 statt.
Unter der Leitung von Direktor Josef Herzog wurde „Preziosa" von Carl Maria von
Weber aufgeführt1. Fürst Anton Aloys hatte von Joseph Müller, dem Besitzer des
Gasthofs „Bären", dessen Nebengebäude (Gaststall und Keller) erworben und dieses
zu einem Theater umbauen lassen. Gleichzeitig diente das Gebäude dann auch als
Stammlokal für die Sigmaringer Museumsgesellschaft. Die Frage, warum gerade dieses
Gebäude erworben wurde, ist überlegenswert. Wie Archivrat Eugen Schnell in
seinen hinterlassenen Papieren ausführte, war der Grund ein sehr einfacher: nieder
innerhalb noch außerhalb der eigentlichen Stadt war damals ein passender Platz vorhanden
. Auf der einzig hierzu geeigneten Südseite befand sich der alte Kirchhof, das
herrschaftliche Sennhaus und das städtische Schafhaus mit Hirtenhäuschen. Auch
wäre damals dem Neubau eines Theaters das bis 1833 geltende Hof stattrecht, welches
im Interesse der Zunftverfassung den Neubau eines Hauses mit irgend einem
geschäftlichen oder gewerblichen Betrieb untersagt, hinderlich im Wege gestanden.
So kam das Hoftheater als Ausbau eines schon bestehenden Gebäudes (Nebengebäude
des „ Bären ") an diese Stelle, wo es zwar keinen imposanten, aber einen geschickten
Platz mitten in der Stadt erhalten hat2.

Nun ist es keineswegs so, dass in früheren Jahren keine Theater- und Opernaufführungen
stattgefunden hätten. Aufführungen ortsansässiger Vereine und solche
von Wanderbühnen waren immer schon üblich gewesen. Sie fanden in den Räumen
von Wirtschaften statt, z.B. im „Bären", in der „Sonne", im „Goldenen Adler" oder
in Laiz. So trat zum Beispiel die Meßkircher Theatergesellschaft im „Bären" auf.
Erwähnenswert ist aus dem Jahr 1826, dass von Au, Maler in Sigmaringen, alle Theaterveränderungen
neu und geschmackvoll malen werde. Beliebtester Theaterautor in
jenen Jahren war Kotzebue, doch wurden 1827 auch Werke von Carl Maria von
Weber und Mozart aufgeführt.

1 Wochenblatt für das Fürstenthum Hohenzollern-Sigmaringen, 20. Jg., 1828, S.16.

2 Anton Pfeffer: In: Hohenzollerische Volkszeitung 1928, Nr. 291 (künftig: HVZ).

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