Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
42(127).2006
Seite: 145
(PDF, 55 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2006/0157
Die archäologische Erforschung der Höhlen des Oberen Donautals und seiner Seitentäler

zwei Wochen ins Krankenhaus nach Neustadt. Dank der fürsorglichen Pflege in der
Linde kam er allmählich wieder zu Kräften. Am 10. April holte ihm Stefan Fink wieder
zurück nach Veringenstadt, wo er in den folgenden 14 Tagen ein starke Erkältung
auskurieren musste. Die Betreuung durch Sophie Ketterer empfand Eduard Peters als
seine Lebensrettung. Zum Dank ließ er ihr von Karl Volk ein Kruzifix anfertigen185.

Am 25. April begab sich Eduard Peters wieder auf Höhlenerkundung nach Verin-
gendorf. Eine Probegrabung unter einem Felsüberhang in Richtung Jungnau blieb
erfolglos. Auch die sonntäglichen Exkursionen mit Johann Häberle wurden wieder
aufgenommen. Sie erbrachten weitere Grabhügelgruppen und Hinweise auf mögliche
Siedlungsplätze durch Absuchen von Maulwurfshaufen nach Scherben. Trotz körperlichen
Unbehagens nahm Peters im Mai die Schafstallgrabungen wieder auf und
versuchte, in die Tiefe zu gehen. Der abends meist einsetzenden Müdigkeit und
Abspannung versuchte er durch Zigarren- und Pfeifenrauchen zu begegnen, meist
ohne Erfolg. In der Nacht zum 12. Juni versagte der Kreislauf. Eduard Peters musste
einige Wochen im Sigmaringer Krankenhaus verbringen. Dankbar erwähnte er einen
Krankenbesuch von Gouverneur Chevallier mit Gattin. Die Zeit danach bis zum 11.
August verbrachte er meist sitzend vor seiner Wohnung in Veringenstadt, beschwerdefrei
, aber unfähig zu körperlicher Arbeit. Ende August fühlte er sich wieder voll
einsatzfähig und setzte die Geländebegehungen fort. Im September nahm er auch die
Grabung im Schafstall erneut auf. In Maurerpolier Johann Riedinger (1912 -1953) aus
Veringenstadt hatte Peters inzwischen einen hochintelligenten Mitarbeiter gefunden,
der sich bei Geländebegehungen laut Peters als phänomenaler Scherben-Spürhund
entpuppte186.

Mit Ende des Krieges war die letzte Dachorganisation der deutschen Höhlen- und
Karstforscher endgültig zerschlagen worden. War auch der nach langen Querelen
1941 aus der Taufe gehobene „Reichsbund Deutscher Höhlenforscher" als Nachfolgeorganisation
des jahrelang von Benno Wolf geleiteten traditionellen „Hauptverbandes
Deutscher Höhlenforscher" nur noch eine Alibiinstitution der allmächtigen
„Ahnenerbe"- Organisation Himmlers, so fehlte nun jegliche koordinierende Zentralstelle
. Ausgehend von der Abteilung für Karstforschung der Naturhistorischen
Gesellschaft Nürnberg wurde die Neugründung eines Dachverbandes angestrebt187.
Eduard Peters war offenbar der einzige Forscher des schwäbischen Raumes, der auf
ein diesbezügliches Rundschreiben antwortete und spontan seinen Beitritt mit allen
Vollmachten erklärte. Somit war er Gründungsmitglied der am 13. September 1947 in
Nürnberg aus der Taufe gehobenen „Deutschen Gesellschaft für Karstforschung"188.

185 Nachlass Peters Tübingen (wie Anm. 37) Tagebuch Peters 1947.

186 Nachlass Peters Veringenstadt (wie Anm. 59) Aktennotiz Eduard Peters betr. Höhlenuntersuchungen
bei Veringendorf 1947 (o. Datum). - Nachlass Peters Tübingen (wie Anm. 37)
Tagebuch Peters 1947.

187 Nachlass Peters Veringenstadt (wie Anm. 59) Rundschreiben 1 der Naturhistorischen
Gesellschaft, Abt. für Karstforschung Nürnberg [Febr. 1947]. Rundschreiben 2 (vor 24. Juli
1947). Rückantwort Eduard Peters, 24. Juli 1947.

188 Ebd. Brief Richard Zimmermann an Eduard Peters, 4. August 1947. Rundschreiben 5 der
Deutschen Gesellschaft für Karstforschung (vor 3. Mai 1948).

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