Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
42(127).2006
Seite: 169
(PDF, 55 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2006/0181
Die archäologische Erforschung der Höhlen des Oberen Donautals und seiner Seitentäler

Bronnenhöhle 1 (7919/004) [Uhuloch]
Frielingen (Kreis Tuttlingen)

Eduard Peters besuchte die unmittelbar unter Schloss Bronnen gelegene imposante
Höhle erstmals am 12. April 1930, die Probegrabung erfolgte am 21. Juli 1930. Ein
2,6 m langer und bis zu 2,1 m tiefer Profilgraben wurde im Inneren der Höhle in den
steil ansteigenden Boden getrieben. Der mit großen Felsblöcken und Ziegelresten
übersäte Boden erwies sich als humusfrei und bestand aus hellgrauem Lehm mit
Kalkbrocken, was der Ausgräber auf frühere starke Ausräumungen zurückführte. Es
fanden sich wenige Tonscherben der späten Bronzezeit (Urnenfelderkultur) und der
Latenezeit, nicht näher beschriebene Knochen, ein Deckelchen aus Holz sowie als
geologisches Relikt ein großes Bohnerzstück269.

Im August 1948 führte W. Potschigmann eine Probegrabung durch. Unter einer
Schicht mit Latenescherben lag eine fundleere Schicht, darunter eine Schicht der
Spätbronzezeit (Urnenfelderkultur) und der Bronzezeit mit dem Fund einer Lochhalsnadel
; zutiefst angeblich eine Schicht der Jungsteinzeit270.

Funde: 1 Knochenmeißel, 4 Feuersteinabschläge (Jungsteinzeit?), 1 Lochhalsnadel,
13 cm lang (Bronzezeit), Tonscherben (Urnenfelderkultur, Latenezeit), Ziegelsteine, 1
Deckelchen aus Holz (Mittelalter/Neuzeit?).

Verbleib: Archäologisches Landesmuseum (A 31/158; verschollen); Privatbesitz.

Eselstalhöhle (7919/006), Obere Eselstalhöhle (7919/046), Eselstalabri (7919/o. Nr.)
Buchheim (Kreis Tuttlingen)

Das Eselstal, ein bequemer Aufstieg aus dem Donautal, verengt sich ca. 1,5 km
westnordwestlich von Buchheim durch nicht allzu hohe Felsen. Hier befinden sich in
nächster Umgebung mehrere Höhlen und Abris, welche Eduard Peters am 15. April
1930 erstmals aufsuchte. Vom 23. bis 26. Juli 1930 fanden erste Probegrabungen in
drei Objekten statt.

Die im Talgrund unmittelbar am Waldweg gelegene, geräumige und trockene Eselstalhöhle
(7919/006) erwies sich als fundleer. Nach 0,4 m Humus stießen die Ausgräber
auf 1,4 m Kalkkies, der stark verlehmt und nass war; dann folgte das anstehende
Gestein. Vom Höhleneingang fertigte Peters eine Skizze.

Auch die Obere Eselstalhöhle (7919/046), etwa 18 m über dem Talgrund gelegen,
erbrachte im Inneren nicht die geringsten Kulturreste, obwohl sie Peters für einen
menschlichen Aufenthalt sehr geeignet erschien. Der Boden bestand, abgesehen von
einer Humusschicht nur aus Höhlenlehm, der sehr schnell ins Anstehende überging.
Auch Tierreste fehlten vollkommen. Eine Untersuchung zweier kleiner Nebenhöhlen
hielt der Ausgräber für entbehrlich, zumal Dauerregen die Arbeiten außerordentlich
erschwerte.

269 Peters, Urgeschichtliche Untersuchungen an der oberen Donau (wie Anm. 35) S. 7 f. —
Ders., Meine Tätigkeit (wie Anm. 6), S. 8, 10. - Nachlass Peters Tübingen (wie Anm. 37)
Untersuchungsprotokoll 21. Juli 1930 mit 2 Skizzen vom Profilgraben. - Oskar Paret:
Fridingen a. D. In: Fundberichte aus Schwaben NF 7 (1932) S. 39.

270 Oskar Paret: Fridingen (Donau) (Kreis Tuttlingen). In: Fundberichte aus Schwaben
NF 11 (1951) S. 31. - Binder, Nacheiszeitliche Funde aus Höhlen (wie Anm. 207) S. 86.

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