Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
42(127).2006
Seite: 177
(PDF, 55 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2006/0189
Die archäologische Erforschung der Höhlen des Oberen Donautals und seiner Seitentäler

In der Zeit zwischen dem 18. Mai und dem 13. Juni 1931, wahrscheinlich erst nach
Abschluss der Grabungen in der Buttentalhöhle am 8. Juni, führte Eduard Peters eine
Probegrabung im Probstfelsen durch, von der er anmerkt: Im Probstfelsen konnte ich
noch eine Anzahl Funde sammeln und allgemeine Beobachtungen diluvialgeologischer
Art anstellen. Die Funde sind für die Einordnung der Buttentalhöhle wichtig295.

Im Zusammenhang mit der Grabung in der Falkensteinhöhle plante Peters eine
erneute Untersuchung des Probstfeisens, diesmal am Hang vor der Höhle. Diese
wurde vom 4. bis 7. September 1933 durch Josef Breinlinger (Engen), J. Haug (Hausen
im Tal) und A. Klett (Neidingen) durchgeführt296. Am 16. September berichtet
Peters an Geheimrat Deecke: Inzwischen habe ich am Probstfelsen zu meiner größten
Freude festgestellt, daß die von R. R. [Schmidt] zum Magdal. gerechnete oberste
schwarze Schicht das Mesolithikum vom FalkfensteinJ ist: über 100 Silkes, 1 durchbohrter
Karpfenzahn u. 1 durchbohrte Schnecke der gleichen Art, wie wir sie in der
Falk. Höhle fanden, fielen uns in die Hände297. Noch präziser gibt Peters an anderer
Stelle an, dass das Mesolithikum in einem sich in das Höhleninnere fortsetzenden
Abschnitt des Vorplatzes als „obere Brandschicht" nachgewiesen werden konnte.
Einblicke in das nie vollständig publizierten Fundmaterial, zum Teil mit Abbildungen
, geben einige Vorberichte298. Eine neuere Untersuchung der durchbohrten
Schmuckschnecke der Art Potamides laevissimus ergab, dass es sich um ein fossiles
Gehäuse aus den teriären Meeressanden des Mainzer Beckens handelt. Die Analyse
von Holzkohleresten durch den Forstbotaniker Wilhelm Holdheide bestätigte die
Altersdatierung Peters ins Mesolithikum299.

Eine Neubearbeitung der Funde vom Probstfelsen durch Clemens Pasda berücksichtigt
ausschließlich die Hinterlassenschaften der Grabungen von R. R. Schmidt,
welche einem homogenen Magdalenien zugeordnet werden. Die Argumente, mit
denen er die ihm bekannten Funde der Grabungen Eduard Peters aus der Sammlung
Sigmaringen, welche ebenfalls späteiszeitliches Fundgut enthalten, von der Bearbeitung
ausschloss, ist nicht nachvollziehbar, zumal er überdies die stratigraphische Einordnung
der mesolithischen Funde nahezu völlig ignoriert. Dies ist umso bedauerli-

295 Nachlass Peters Tübingen (wie Anm. 37) Bericht Eduard Peters an den Ausschuss für die
Ur- und Frühgeschichte Badens, 3. August 1931.

296 Peters, Die Buttentalhöhle (wie Anm. 43) S. 17 f. - Nachlass Peters Tübingen (wie Anm.
37) Abrechnung der Grabungskosten des Jahres 1933 von Eduard Peters, 10. Oktober 1933.

297 Nachlass Peters Tübingen (wie Anm. 37) Postkarte Eduard Peters an Wilhelm Deecke, 16.
September 1933.

298 Eduard Peters: Neue vorgeschichtliche Funde in den Fürstlichen Sammlungen. In:
Hohenzoll. Volkszeitung, Nr. 122, 23. Mai 1934. - Ders., Das Mesolithikum der oberen Donau
(wie Anm. 56) S. 81, 85, 86 Abb.8, 87 Abb. 9. - Ders., Die Falkensteinhöhle (wie Anm. 51) S.
7, S. 8 Abb. 9, 10. - Ders., Meine Tätigkeit (wie Anm. 6) S. 11.

299 Wolfgang Rähle: Schmuckschnecken aus mesolithischen Kulturschichten Süddeutschlands
und ihre Herkunft. In : Das Mesolithikum in Süddeutschland Teil 2: Naturwissenschaftliche
Untersuchungen. Tübinger Monographien zur Urgeschichte 5/2 (1978) S. 163-168. -
Holdheide (wie Anm. 83) S. 85-98.

177


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2006/0189