Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
42(127).2006
Seite: 219
(PDF, 55 MB)
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Das Ende des Zweiten Weltkriegs und die frühere Besatzungszeit in Hechingen

ich nicht noch einmal mitmachen, schrieb
Frida Zinser46.

In der Nacht zum 22. April verließen
die letzten Einheiten der Wehrmacht
Hechingen. Sie setzten sich ab, ohne die
Straßenbrücken über die Starzel in der
Unterstadt zu sprengen. Walter Sauter
schrieb diesen Erfolg später den „dauernden
Bemühungen der Hechinger Stadt-
und Kreisverwaltung" zu47, Franz Josef
Simmendinger und Paul Schraermeyer
also, die sich dafür eingesetzt hätten,
Betriebe und Versorgungseinrichtungen
unangetastet zu lassen.

Was wichtig war, zerstörte die Wehrmacht
trotzdem. Das, was die Bomber
am 18. April nicht getroffen hatten: die
Brücken der Umgehungsstraße über die
Reichsbahn und über die Landesbahn,
die Eisenbahnkreuzung bei der Walkenmühle
und die Brücken von Zollerstraße (heute Zollernstraße) und Umgehungsstraße
über die Reichsbahn kurz vor dem Brielhof. Es gab neue Gebäudeschäden.
Verbrannte Erde. Auch Richtung Rangendingen. Die Strecken waren mit den Sprengungen
für die französische Armee stillgelegt. Für alle anderen auch. Reichsbahn-
und Landesbahnzüge konnten erst mehr als ein halbes Jahr später wieder fahren, als
die Brücken notdürftig instand gesetzt waren. Auch die Telefonleitungen der Post
kappte ein Wehrmachtskommando. Im Fernmeldeamt ging es erst im Juni weiter48.
Noch einmal Sinnlosigkeit ohne Nutzen.

Paul Schraermeyer

47 Walter Sauter: 22. April (wie Anm. 33).

48 Staatsarchiv Sigmaringen (künftig: StAS). Ho 13 T 2 Nr. 722, Landratsamt Hechingen:
Monatsberichte und Statistiken an die französischen Kreisdelegierten. 1945-1952. Heimatliches
Kriegsgeschehen III (wie Anm. 1). Roger Courtois: Der Kreis Hechingen (wie Anm. 19) S.
313. Walter Sauter: Die letzten Blätter (wie Anm. 25). DERS.: 22. April (wie Anm. 33).
Chronik-Entwurf (wie Anm. 1) S. 95f. Die Reichsbahn nahm im November 1945 die Personenbeförderung
wieder auf, s. Nachrichtenblatt Nr. 16/17.11.1945. Guido Motika: 125 Jahre
Zollernbahn Tübingen - Balingen - Sigmaringen. In: Schwäbische Heimat 2004/1 S. 67-77, hier
S. 76. Die Hohenzollerische Landesbahn richtete am 23.07.1945 eine Omnibuslinie von Haigerloch
über Hechingen nach Sigmaringen ein und ließ im Dezember 1945 Züge von Hechingen
nach Bad Imnau fahren, s. Nachrichtenblatt Nr. 1/28.07.1945, 2/03.08.1945. Hohenzollerische
Landesbahn AG (wie Anm. 25) S. 32. Günter Zeiger: 100 Jahre HzL (wie Anm. 25) S.
55f. Die Reichspost schaltete in Hechingen zunächst 40 Leitungen frei. Möglich waren nur
Ortsgespräche. Telefonate nach Sigmaringen gab es wieder Ende November 1945, s. Nachrichtenblatt
Nr. 2/03.08.1945, 18/23.11.1945.

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