Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
42(127).2006
Seite: 248
(PDF, 55 MB)
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Neues Schrifttum

wirtschaftsgeschichtlicher Fragestellungen vorzulegen. Dass sich beim Lesen des
Bandes auch neue Fragen aufdrängen, kann nicht ausbleiben: Die bauhistorische
Untersuchung hat ergeben, dass - nach Hassler und Knapp - in den 1270er Jahren
größere Baumaßnahmen in Maulbronn stattfanden. Nach einem Brand wurde ab
1273 ein neuer Dormentbau errichtet, auch der Kapitelsaal stammt aus dieser Zeit
und damit auch ein Adlerkapitell an dessen Doppelportal. Knapp sieht darin „eine in
Stein gehauene Demonstration der königlichen Schirmvogtei über das Kloster". Nun
erfahren wir von Reinhard Schneider, dass König Rudolf von Habsburg 1275 in
Maulbronn Weihnachten feierte. War dieser Besuch der konkrete Anlass für die
Anbringung des Adlerkapitells? Die 1270er und 1280er Jahre waren jedoch nicht nur
eine Zeit großer Baumaßnahmen und der besonderen Ehre eines Königsbesuchs, sondern
auch eine Zeit der wirtschaftlichen Krise. Peter Rückert macht diese an einem
drastischen Rückgang der Erwerbungen fest. Nach Maria Magdalena Rückert
gestand das Generalkapitel der Zisterzienser dem Konvent 1281 zu, Maulbronn für
drei Jahre zu verlassen, im folgenden Jahr gab Maulbronn die Paternität über sein
Tochterkloster Schöntal an das Kloster Kaisheim ab. Haben die Baumaßnahmen die
wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Klosters überfordert? Hat der König bei seinem
Besuch mit seinem Gefolge 1275 die Klostervorräte völlig dezimiert? Waren die
von mehreren Autoren angeführten Auseinandersetzungen um die Vogtei oder/und
eine von Maria Magdalena Rückert erwähnte Fehde zwischen dem Markgrafen von
Baden und dem Grafen von Zweibrücken die Ursache für die Krise? Doch warum
lassen die Mönche einen Neubau, der viel Geld gekostet hat, leer stehen, indem sie
sich zu Beginn der 1280er Jahre vorübergehend auf andere Konvente verteilen? War
der Neubau noch gar nicht fertig und war vielleicht doch nicht die wirtschaftliche
Lage für das dreijährige Auseinandergehen des Konvents ausschlaggebend, sondern
der Wunsch der Mönche, nicht durch den Baubetrieb im Klosterleben gestört zu
werden?

Sigmaringen Volker Trugenberger

Klöster im Landkreis Sigmaringen in Geschichte und Gegenwart, hg. v. Edwin Ernst
Weher im Auftrag des Landkreises Sigmaringen. Lindenberg: Kunstverlag Josef
Fink 2005. 624 S., zahlr. Abb. (Heimatkundliche Schriftenreihe des Landkreises
Sigmaringen, Bd. 9)

Der aus badischen, hohenzollerischen und württembergischen Gebieten zusammengesetzte
und in dieser Form seit 1973 bestehende Landkreis Sigmaringen hat in
seinen historischen Territorien Anteil an der für Oberschwaben typischen Klosterlandschaft
des Alten Reiches. Dies ist nicht nur in der großen Landesausstellung in
Bad Schussenried zur Erinnerung an den 200. Jahrestag der Säkularisation von 1803
nochmals deutlich geworden, sondern auch durch den vorliegenden Band ganz konsequent
mit einer Spezialdarstellung zu den Klöstern im Landkreis Sigmaringen
nochmals aufgegriffen worden.

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