Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
42(127).2006
Seite: 250
(PDF, 55 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2006/0262
Neues Schrifttum

ventes, zur Architektur, zur Aufhebung oder auch zum Fortleben eines Klosters.
Immer wieder gelingt ein Blick nicht nur auf die Alltagsgeschichte, sondern auch auf
die Gefährdung oder relative Niederrangigkeit eines Klosters im unmittelbaren
Umfeld, aber auch auf die große Ausstrahlung eines Instituts wie z.B. des Augusti-
nerchorfrauenklosters in Inzigkofen als Zentrum der Frauenmystik (vgl. dazu die
beeindruckenden Ausführungen von Edwin Ernst Weber S. 166-212). In der Gesamtschau
der Beiträge, die durch eine Vielzahl von Farbfotos eine ausdrucksstarke
Untermalung erhalten, bieten die vielen dargebotenen Zeugnisse menschlichen Versagens
wie auch spirituell-religiöser Erfolge ein beeindruckendes Bild vergangener
Zustände, soweit dies die allerdings von Fall zu Fall stark divergierende Quellenlage
eben zulässt.

Auf einige kleinere Anmerkungen soll gleichwohl hingewiesen werden: So wurde auf
S. 136 am Ende des ersten Absatzes die Kursivität zur Kennzeichnung eines Zitats
vergessen, S. 183 ist das Jahr „1465" sicherlich auf „1765" zu korrigieren; S. 196 hat
sich in Fußnote 103 ein Erscheinungsjahr „Lindenberg 22002" statt „2002" eingeschlichen
, und S. 381 muss es „Bürgermeisters" statt „Bürgermeister" heißen. Bedauerlich
ist es, dass die Darstellung über das Franziskanerinnenkloster Sießen in Bad
Saulgau von Sr. M. Radegundis Wespel und Sr. M. Franziska Heller (S. 451-462) eher
eine solche der Kongregation ist. Es wäre interessant gewesen, im Sinne des Haupttitels
des Buches „Klöster im Landkreis" einen Blick auf die Geschichte des Mutterhauses
i.e.S. werfen zu können. Dies soll indes keine gravierende Kritik sein, denn es
ist hoch einzuschätzen, dass für die Beiträge über Beuron (P. Augustinus Gröger
OSB), Habsthal (Doris Muth mit Sr. Kornelia Kreidler OSB), Wald (Sr. Michaele
Csordds OSB) und Sießen die kompetente Autorenschaft von Ordensleuten gewonnen
werden konnte.

Gleichwohl wirft aber diese in Zukunft unverzichtbare Darstellung zur Geschichte
von Klöstern im heutigen Landkreis Sigmaringen einmal mehr Licht auf den
Umstand, dass man eigentlich kaum etwas weiß über die in diesem Gebiet seit dem
19. Jahrhundert bis in die Gegenwart bestehenden Niederlassungen von Orden und
Kongregationen. Seit der erwähnten Gründung am Landesspital in Sigmaringen 1847
haben hier bis Ende des 20. Jahrhunderts immerhin 119 verschiedene „Klöster"
(Ordensniederlassungen) bestanden, fast durchweg mit Apostolaten in der Seelsorge,
der Bildung und der Krankenpflege. Mit Beuron, Habsthal, Sießen und Wald wurden
in diesem Buch vier auch überregional bekannte und heute noch bestehende Einrichtungen
dargestellt; ist in dieser Reihe Haus Nazareth in Sigmaringen vergessen worden
? An diesem von Thomas Geiselhart gegründeten Waisenhaus gibt es seit 1863
eine nur durch den Kulturkampf unterbrochene Tradition geistlicher Schwestern,
und seit über einhundert Jahren wirken hier Barmherzige Schwestern vom hl. Kreuz
aus Hegne. Mit der Mitte des 19. Jahrhunderts zeichnet sich jedenfalls eine neue
ordensgeschichtliche Epoche ab, die auf ganz anderen Grundlagen beruht als jene bis
zum Ende des Alten Reiches bestehenden Klöster, über deren Geschichte im heutigen
Landkreis Sigmaringen wir nunmehr über ein hervorragendes Buch verfügen.

Köln Wolfgang Schaffer

250


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2006/0262