Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
42(127).2006
Seite: 251
(PDF, 55 MB)
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Neues Schrifttum

650 Jahre Kloster - 700 Jahre Inzigkofen 1306 - 1356 - 2006. Jubiläumsschrift der
Gemeinde Inzigkofen, hg. v. der Gemeinde Inzigkofen. Inzigkofen: Kaan Verlag
GmbH 2006. 108 S., zahlr. Abb.

Die Jubiläumsschrift erschien anlässlich eines Doppeljubiläums. Es bezieht sich
auf die erstmalige schriftliche Erwähnung des Ortes im Habsburger Urbar um das
Jahr 1306 und den ersten urkundlichen Hinweis auf das neu begründete Kloster
Inzigkofen im Jahre 1356, wobei dessen Anfänge bereits zwei Jahre früher liegen. Die
Schrift bietet zunächst eine instruktive, gedrängte Darstellung des Ortes im
Jubiläumsjahr mit seiner Infrastruktur. Anschließend folgen drei umfangreichere
Beiträge: Die erste Abhandlung des Sigmaringer Kreisarchivars Edwin Ernst Weber
befasst sich mit der Geschichte des Klosters Inzigkofen und ist bereits in dem Band
„Klöster im Landkreis Sigmaringen" erschienen, der an anderer Stelle in der vorliegenden
Zeitschrift rezensiert wird. Der Anlass des Klosterjubiläums rechtfertigte
einen nochmaligen Abdruck des Beitrags in der für die örtliche Bevölkerung gedachten
Schrift. Der nachfolgende Aufsatz befasst sich mit dem Volkshochschulheim
Inzigkofen und seiner Geschichte; er entstammt der Feder von Bernd Eck, dem Leiter
dieses Instituts. Es ist eine bemerkenswerte Einrichtung, die 1948 auf Betreiben
der Arbeitsgemeinschaft der Volkshochschulen, welche seit 1946 mit Hilfe der französischen
Besatzungsmacht zur Erneuerung Nachkriegsdeutschlands entstanden, ins
Leben gerufen wurde und seitdem ein beeindruckendes Kursangebot insbesondere
für die Erwachsenenbildung bereit stellt. Der letzte Beitrag ist eine komprimierte
Ortsgeschichte Inzigkofens, wiederum von Edwin Ernst Weber verfasst. Weber vertritt
dabei die These, dass es sich bei dem Ort um eine Ausbausiedlung des benachbarten
Dorfes Laiz handelt. Er macht dies daran fest, dass der Ort kirchlich ein Filialort
der Pfarrei Laiz war, nur über eine sehr kleine Gemarkungsfläche verfügte und
insgesamt eine winzige Siedlung war, so werden im Habsburger Urbar lediglich zwei
Höfe aufgeführt, die Habsburg abgabenpflichtig waren. Bei Inzigkofen eine Ausbausiedlung
anzunehmen, entbehrt also nicht einer gewissen Glaubwürdigkeit. Vielleicht
könnte eine genauere Untersuchung der Gemarkungsverhältnisse von Inzigkofen
und Laiz hier weiterführen und zur Klärung beitragen. Wegen seiner Kleinheit, so
Weber weiter, hätte der Ort im Mittelalter durchaus auch als Wüstung abgehen können
, wäre da nicht das Kloster gewesen, das eine bedeutende, jedoch ambivalente Rolle
spielte: Es war der Wirtschaftsfaktor und Arbeitgeber im Dorf, der zwar keine Ortsherrschaft
ausbauen konnte, doch weit in das dörfliche Leben eingriff und auch als
Konkurrent um die landwirtschaftlichen Ressourcen auftrat. Treffend wird das „klösterlich
-dörfliche Nebeneinander ... als Symbiose zum beiderseitigen Nutzen" charakterisiert
. Weiter werden kurz das Verhältnis zur Herrschaft und die innerdörflichen
Verhältnisse skizziert. Obwohl Inzigkofen der zollerischen Herrschaft direkt
unterstand, ein sogenannter Immediatort war, entsprachen die dörflichen Verfassungsstrukturen
in der Frühen Neuzeit denjenigen der österreichisch-lehenbaren
Orte der Grafschaft Sigmaringen, so wurde beispielsweise wie in der Stadt Sigmaringen
der Schultheiß in freier Mehrheitswahl gewählt. Die relativ detaillierte Uberlieferung
der Wahlergebnisse für den Zeitraum 1640 bis 1705 lässt auch in Inzigkofen,
analog wie im Falle der Stadt Sigmaringen, tiefe Einblicke in die innerdörflichen poli-

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