Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
42(127).2006
Seite: 252
(PDF, 55 MB)
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Neues Schrifttum

tischen Strukturen zu (vgl. die Arbeit des Rezensenten zur Verfassungs- und Sozialgeschichte
der Stadt Sigmaringen). Ein Ausblick in das 19. und 20. Jahrhundert
beschließt die knappe, fundierte Ortsgeschichte. Positiv hervorzuheben sind die Fußnoten
, wie sie nicht in jeder Jubiläumsschrift zu finden sind. So liegt auch insgesamt
mit dem nur 108 Seiten starken Bändchen eine informative und trotz der Kürze
umfassende, präzise informierende Schrift vor, in der auch neue Früchte archivischer
Forschung dargelegt sind. Ein Urteil, das man über manch' umfangreichere Festschrift
nicht fällen mag.

Balingen Andreas Zekorn

Andreas Bihrer: Der Konstanzer Bischofshof im 14. Jahrhundert. Herrschaftliche,
soziale und kommunikative Aspekte. Ostfildern: Jan Thorbecke Verlag, 2005.
679 S. (Residenzenforschung, Bd. 18).

Volker Hirsch: Der Hof des Basler Bischofs Johannes von Venningen (1458-1478).
Verwaltung und Kommunikation, Wirtschaftsführung und Konsum. Ostfildern:
Jan Thorbecke Verlag, 2004. 349 S. (Residenzenforschung, Bd. 16).

Binnen zweier Jahre brachte der Jan Thorbecke Verlag zwei Dissertationen auf den
Markt, die sich mit den Höfen geistlicher Fürsten beschäftigen. Am Beispiel der Konstanzer
Bischofshofs versucht Andreas Bihrer, eine bei Thomas Zotz gefertigte Freiburger
Dissertation, zentrale Strukturaspekte spätmittelalterlicher Bischofshöfe zu
entwickeln, die, anders als der Hof des Königs und die Höfe der weltlichen Fürsten,
bislang von der Forschung weitgehend vernachlässigt wurden. Sie versteht den Hof
„dabei als das gesamte Umfeld des Bischofs und bezieht damit alle Personen mit ein,
die eine persönliche Bindung zum Ordinarius besaßen, die an mit der Konstanzer
Kirche verbundenen Herrschaftsrechten beteiligt waren oder die in der bischöflichen
Umgebung (z.T. auch nur kurzzeitig) anwesend waren" (S.19) und versucht von hier
aus, Bischofsgeschichte, Institutionengeschichte (Domkapitel und bischöfliche Verwaltung
) und Personengeschichte (Amtsträger und Pfründenbesitzer) gleichermaßen
in den Blick zu nehmen.

Was die Landesherrschaft anbelangt, unterschied sich die Regierungspraxis der
Konstanzer Bischöfe nicht substantiell von den Handlungsmustern weltlicher Fürsten
, wenngleich die Fürstbischöfe den Mitsprache- und Kontrollrechten des an der
Herrschaft beteiligten Domkapitels Rechnung zu tragen hatten. In territorialen Auseinandersetzungen
handelten die Bischöfe selbst- und machtbewusst, und auch ihre
Bestrebungen, ihre Entscheidungs- und Gestaltungsspielräume gegenüber dem
Königtum, benachbarten Fürsten, der aufstrebenden Bischofsstadt einerseits, Papsttum
und Metropolitangewalt andererseits auszuweiten, fügen sich in das Bild einer
um die Wahrung größtmöglicher Autonomie bestrebten fürstlichen Herrschaftspraxis
ein. Im Windschatten des Gegensatzes zwischen Kaisertum und Papsttum, der
Schwäche der 1308 der Königswürde verlustig gegangenen Habsburger sowie der
regionalen Verlagerung ihres Herrschaftsschwerpunktes streiften die Konstanzer

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