Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
43(128).2007
Seite: 2
(PDF, 57 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2007/0014
Konrad M. Müller

Ein paar erklärende Worte zum hier untersuchten hohenzollerischen Gebiet.
Hohenzollern zieht sich wie ein breites Band vom Neckar bis fast in die Nähe des
Bodensees. Die selbstbewusste Bevölkerung vermochte sich immer gegen die besitzergreifenden
Nachbarn Württemberg, Fürstenberg, Hohenberg usw. durchzusetzen.

Bei der letzten baden-württembergischen Gebietsreform 1973 blieb allerdings vom
Namen „Hohenzollern" nichts mehr übrig. Die Bezeichnung „Zollernalbkreis"2
basiert vielmehr auf einem geographischen Begriff. Vereinfacht dargestellt: Zollernge-
biet - der ehemalige Kreis Hechingen - wurde mit württembergischem Gebiet - dem
ehemaligen Kreis Balingen - zu diesem neuen Kreis vereinigt, verloren gingen einige
Orte im Westen. Ahnlich verhält es sich mit dem anderen zollerischen Kreis3, der
nach der Kreisstadt benannt ist: Sigmaringen. Der Altkreis Sigmaringen wurde um
größere Teile des benachbarten württembergischen und badischen Gebietes erweitert.
Hier soll die Pestgeschichte des traditionellen Hohenzollern berichtet werden, d. h.:
die Ortsgeschichten der ehemaligen Kreise Hechingen und Sigmaringen.

Die genannten Pestjahre bis zum Jahrhundertwechsel 1600 und die drei folgenden
Pestzeiten um 1610/11, Ende der zwanziger Jahre und zur Mitte der dreißiger Jahre
gingen, wie nicht näher zu erläutern ist, mit einem großen Personenverlust einher.
Für größere Orte mit einer Chronik sind oft die einzelnen Jahre mit ihren Verlusten
niedergeschrieben. Aber auch kleine Orte sind betroffen gewesen. Aus verschiedenen
Zählungen: Urbare, Steuerlisten usw. lässt sich aus dem Stand zu einem bestimmten
Jahr bis zum nächsten Zähltag oft herauslesen, wie sich die Bevölkerung entwickelte.
Allerdings darf daraus nicht abgeleitet werden, dass hohe Personenverluste immer auf
die Pest zurückzuführen sind, sondern, dass die anderen beiden Geißeln der Menschheit
mitverantwortlich waren: Krieg und Hunger. Die Tabelle von bekannten Bevölkerungszahlen
zum Schluss soll also nur zeigen, dass es Gründe für die Verluste gab.

Für die eher zufälligen 17 aufgelisteten Orte (unten S. 69) gibt es keine Pestgeschichte
, aber die Bevölkerungszahlen vor und nach dem Dreißigjährigen Krieg legen
den Gedanken nahe, dass auch in diesen Orten die Pest eine Rolle spielte4. Die
zweite Liste (unten S. 70) mit 14 Ortsnamen soll zeigen, dass einige wenige Beobachtungen
auf die Pest hindeuten. Bei der dritten Aufstellung (unten S. 71) mit 37 Orten

2 Andreas Zekorn: Die Bildung des Zollernalbkreises 1973. In: HH 43 (1993) S. 36-38.

3 Otto H. Becker: Zur Bildung des Landkreises Sigmaringen. In: HH 42 (1992) S. 49-58, mit
Kartenskizze.

4 Johann Adam Kraus: Zollerisches Leibeigenenverzeichis 1548. In: Hohenzollerische Jahreshefte
2 (1935) S. 113-129; Franz Haug: Beiträge zur Wirtschaftsgeschichte einiger hohenzolle-
rischer Gemeinden. In: Zollerheimat 4 (1935) S. 46 „... Steuerverpflichtungen ... wurde beim
Kreistag in Ehingen a. d. D. am 7. und 8. Juli 1680 beschlossen, das Ganze neu aufzustellen,
eine neue ,Universalsteuerbereitung' (von reiten, nicht bereiten) vorzunehmen." Johann Adam
Kraus: Folgen des 30jährigen Krieges. In: Zollerheimat 8 (1939), S. 30/31: Verzeichnus was ein
jeder Fleck der gefürsteten Grafschaft Hohenzollern vor Burger in allem in sich haltet und was
vor Hofstätten öd und ohnerpauern liegen. Johann Schupp: Hohenzollerische Regesten aus
den Pfullendorfer Archiven. In: Hohenzollerische Jahreshefte 9 (1941-1949) S. 30-79; Thea
Lahn: Studien zur Bevölkerungsgeschichte der Herrschaft Jungnau in fürstenbergischer Zeit.
In: ZHG 13 (1977) S. 9-77

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