Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
44(129).2008
Seite: 44
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2008/0048
Johanna Möllenberg

Gelehrt wurde „Weißnähen" mit der Hand und Maschine, Kleidermachen mit Schnittzeichnen,
Weiß- und Buntsticken2", denn Frieda Grosse hatte erkannt, dass sich in den 80er Jahren „das
Fehlen einer Gelegenheit zur Erlernung häuslicher Handarbeiten für die schulentlassenen Mädchen
, wie sie die benachbarten oder neu gegründeten Frauenarbeitsschulen hatten, immer
stärker fühlbar" machte.3

Zunächst leitete sie die Schule in eigener Regie. „Bald erkannten die Eltern in Hechingen den
Wert der Einrichtung immer mehr, und so vergrößerte sich die Zahl der Schülerinnen von Lehrgang
zu Lehrgang, so dass die Wohnräume den Anforderungen nicht mehr genügten. Es bildete
sich ein Ausschuß, dem die Herren Fabrikant Julius Levi, Schriftleiter Egler, Reallehrer Lorch
und Rendant Strobel angehörten. Dieser nahm in uneigennützigerweise die Verwaltungsarbeit
auf sich, sorgte für die Einrichtung und mietete passende Räume für die Unterbringung
der Schule."4 So wurde ihr im Juni 1886 ein Klassenzimmer im alten städtischen Schulgebäude
(in der Schulstraße), für kurze Zeit ein Raum in der „Schulkneip", dem heutigen Paradies5 und
im Dezember 1887 oder Anfang des Jahres 1888 ein Raum im neuen Schulgebäude in der
Kaufhausstraße überlassen.

In ihrem Tagebuch schreibt die Mutter von
Frieda Grosse: „... und so hat die Schule sich
bewährt und nützlich gezeigt, dass der
Stadtrat einen Schulsaal in der neuerbauten
Mädchenschule zur Benutzung überließ und
der Kommunallandtag sowohl als auch die
Corporation (Amtsausschuß) einen jährlichen
Beitrag gewähren, so dass für Heizung,
Beleuchtung, Bedienung gesorgt ist und
auch einige ärmere Töchter unentgeltlichen
Schulgenuß haben. Unsere Frieda nimmt
alles Schulgeld ein, sind wenig da, hat sie
wenig, sind viele Schülerinnen da (es ist nur
Raum für 25 Schülerinnen), so hat sie viel
Einnahmen. Das Jahr 1891 und 1892 war
am stärksten besucht seit Bestehen der
Schule, so dass sie sich auf 1800 Mark stand,
wovon sie immer einen Teil in die Sparkasse
tun konnte, um sich ein Vermögen zu sammeln
. "6

Schule in der Kaufhausstraße Hechingen

Foto: Foto Keidel, Hechingen

2 Tagebuch Frieda Grosse.

3 Hohenz. Blätter vom 23.04.1929 Bericht von Gewerbeoberlehrer Wiest.

4 Ebd.

5 Otto Werner: Bausteine zu einer Schulgeschichte der Stadt Hechingen von der Neuzeit bis
zur Gegenwart. Ungedrucktes Manuskript. Hechingen o. j.

6 Mathilde Grosse, geb. Kluge 1888.

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