Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
44(129).2008
Seite: 104
(PDF, 59 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2008/0108
Rolf Vogt

Reichstagswahl 16.06.1903



Wahlb.

Wähler

Bumiller/

Beizer/

Haußmann/

Wächter/

Gloning/

Zerspl./







Zentrum

Zentrum

Volkspartei

Landwirte

SPD

ungültig

Wahlbezirk 1

a C 1

451

Ten

259

125



d a

94



1 o

18

22

(Oberstadt)



57,4

48,3



36,3



6,9

8,5

Wahlbezirk 2

a 0~7

48/

204

100



C a

64



31

9

(Unterstadt)



47,9

49,0



31,4



15,2

4,4

Hch. Gesamt

938

463

225



158



49

31





49,4

48,6



34,1



70,6

6,7

Hohenzollern

15.144

9764

7621

312

662

646

366

104





64,5

78,5

3,2

6,8

6,6

3,8

7,7

Das Ergebnis spiegelt eine spezifisch Hechinger Entwicklung, denn schon auf Oberamtsebene
und erst recht im gesamten Regierungsbezirk Hohenzollern blieb das Zentrum erste Kraft. Das
Reichstagsmandat holte sich 1906 Dr. Emil Beizer, Amtsgerichtsrat in Sigmaringen und stellvertretender
Vorsitzender des Hohenzollerischen Kommunallandtags, unangefochten mit 75
Prozent der Stimmen. Sein Herausforderer war der Hechinger Landgerichtspräsident Gustav
Reck3. Im ganzen Wahlkreis hatte er keine Chance, aber in Hechingen gaben ihm 224 Wähler
ihre Stimme, Beizer nur 148.

Viel spricht dafür, dass ein wichtiger Grund für die Schlappe des Zentrums in Hechingen im
Wechsel der Kandidaten liegt. 1903 hatte noch Lambert Bumiller die katholischen Farben vertreten
, ein gebürtiger Junginger und seit 1893 Reichstags- und preußischer Landtagsabgeordneter
für Hohenzollern4. 1905 trat er zurück, Beizer hatte ihn gestürzt. Der Neue kam aus
Baden und arbeitete in Sigmaringen. Er verkörperte die junge Generation, die das Zentrum
nicht mehr als primär katholische, sondern hauptsächlich als politische Partei verstehen wollte.
Eine Wachablösung, von der in Hechingen nicht jeder etwas wissen wollte.

Zu Emil Beizer vgl. knapp Fritz Kallenberg: Die Sonderentwicklung Hohenzollerns. In: DERS. (Hg.): Hohenzollern
. (= Schriften zur politischen Landeskunde Baden-Württembergs Band 23). Stuttgart 1996.
S. 129-282, hier S. 180, 263. Zu Gustav Reck vgl. knapp Peter Wax: Die Geschichte der Justiz in Hechingen
, in: Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte (künftig: ZHG). Band 41 (2005), S. 77-116, hier
S. 91. Otto Werner: Biographische Notizen über bekannte und weniger bekannte, berühmte und berüchtigte
„Hechinger" Personen, Männer und Frauen (künftig: Biographische Notizen). Hechingen
2004.

Zu Lambert Bumiller vgl. Dekan Lambert Bumiller, Pfarrer zu Ostrach. [Nachruf]. In: Z Nr.
200/04.09.1908, 201/05.09.1908, 202/07.09.1908, 203/09.09.1908, 204/10.09.1908, 205/11.09.
1908, 207/14.09.1908, 208/15.09.1908. Hz. Bl. Nr. 190/24.08.1908. Otto Werner: Biographische
Notizen (wie Anm. 3).

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