Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
44(129).2008
Seite: 106
(PDF, 59 MB)
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Rolf Vogt

Schritten. In den Urwahlen auf lokaler Ebene wurden die Wahlmänner bestimmt, die im zweiten
Schritt, der Abgeordnetenwahl, über die beiden Vertreter des Regierungsbezirks entschieden
. Die Zentrums-Kandidaten waren Emil Beizer, der sowohl Reichstags- als auch
Landtagsmandat inne hatte, und der Hechinger Stadtpfarrer Kamill Brandhuber. Sie hatten
insgesamt nichts zu befürchten, aber auf viele Stimmen aus Hechingen konnten sie bei der Abgeordnetenwahl
am 16. Juni in Gammertingen nicht hoffen. 13 der 16 Hechinger Wahlmänner
stellte nach den Urwahlen die Hohenzollerische Volkspartei, nur drei das Zentrum9. Alle drei
kamen aus der dritten Abteilung, die zahlenmäßig größte, aber nach der Steuerkraft schwächste
Gruppe der Wähler. In der ersten und der zweiten Abteilung, den gut verdienenden und
vermögenden Kreisen der Stadt, holten die Liberalen alle Mandate.

Die Zustimmung zu Kaiserreich und wilhelminischem System verbreitete sich damals von oben
in die Hechinger Gesellschaft hinein, der Wind drehte. Hechingen wurde „Kaiserstammland"
und sah sich mehrheitlich auf der vaterländischen Seite, die sich in den Erfolgen der Reichspolitik
im Inneren, auf den Meeren und in den Kolonien sonnte. Die Bismarckfeiern hoch oben
in Beuren waren in dieser Zeit Heerschau des liberalen Lagers. Wer dazu gehörte, kam. Die
Eiche, um die man sich versammelte, wurde aber immer wieder zerstört. 1909 hatte das eigens
gegründete Komitee das Geld beisammen, um den Gedenkstein zu errichten. Die Einweihung
war grandios10.

Bismarck-Denkmal in Beuren

Das Bismarck-Denkmal in Beuren. Foto: Daiker/Keidel

Der Parteienkrieg tobte mit aller Macht im Hohenzollerischen Lehrerbund. Umstritten war die
Frage, ob sich die überwiegend katholische Lehrerschaft Hohenzollerns dem eher evangelischen
preußischen Dachverband anschließen sollte. Die Entscheidung brachte eine Kampfabstimmung
. Der Lehrerbund wählte 1908 Franz Xaver Mößmer, Leiter der katholischen
Volksschule in Hechingen, aus dem Amt des Vorsitzenden und hievte den liberalen Haigerlocher
Pädagogen Anton Fink an die Spitze. Der Kurswechsel zog die Spaltung nach sich. Die katholischen
Lehrer organisierten sich 1912 im eigenen Verband neu11.

9 Hz. Bl. Nr. 125/03.06.1908. Vgl. Nr. 135/16.06.1908, 136/17.06.1908. Z Nr. 125/03.06.1908,
126/04.06.1908, 127/05.06.1908. Chronik 1980 (wieAnm. 2) S. 337.

10 Hz. Bl. Nr. 248/02.11.1909, 250/04.11.1909, 252/06.11.1909, 253/08.11.1909.

,1 Vgl. Karl Werner Steim: Anton Fink: Die schwarzen und die heiteren Lose meines Erdenlebens. In: ZHG
43 (2007) S. 173-233.

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