Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
44(129).2008
Seite: 112
(PDF, 59 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2008/0116
Rolf Vogt

Dem Gemeinderat gehörten Mitte 1907 Karl Deubel, Ernst
Heinzelmann, Georg Löffler, Ludwig Weil und Josef Zöhrlaut
an. Ihre Amtszeit lief aus. Am 22. August 1907 wurden sie
wiedergewählt. Wahlgremium waren die beiden Gemeindekollegien
, Gemeinderat und Stadtverordnete. Heinzelmann
verzichtete jedoch, an seine Stelle rückte mit der Nachwahl
am 5. September Philipp Jakob Lorch34.
Konrad Mayer, 1850 in Hechingen geboren, Kaufmann,
wurde 1892 Stadtschultheiß und 1898 und 1904 wiedergewählt
, zuletzt als Bürgermeister auf die Dauer von zwölf Jahren
. Seit 1896 fast ununterbrochen gehörte er als Vertreter
Hechingens dem Hohenzollerischen Kommunallandtag in Sigmaringen
an, in dessen Landesausschuss er 1899 aufrückte.
Auffälligerweise war auch Mayer durch einen Stadtkassenskandal
in das Rathausgekommen. 1891 trat Stadtschultheiß
Carl Baur zurück, nachdem sein Stadtrechner Friedrich Haid Konrad Mayer.
sich erschossen hatte und in der Stadtkasse viel Geld fehlte35. Foto: Daiker/Hz. Landesmuseum

Wilhelm Zoll, der Beigeordnete, war Jahrgang 1832 und von Beruf Uhrmacher - mit Titel Hofuhrmacher
. Sein Geschäft an der Schlossstraße hatte er 1895 seinem Sohn Karl übergeben. Danach
engagierte er sich weiter in der politischen Gemeinde. Er war Verwalter des
Krankenspitals und arbeitete in der katholischen Pfarrgemeinde St. Jakobus im Kirchenvorstand
als Rechner.

Karl Deubel war Königlicher Bezirkstierarzt in Hechingen und verheiratet mit Lina Basso, deren
Eltern das Gasthaus Lamm auf dem Marktplatz führten. Ernst Heinzelmann arbeitete als Verwalter
in der Brauerei St. Luzen, die seit 1872 der Württembergisch-Hohenzollerischen Brauereigesellschaft
in Stuttgart gehörte und ihrer Zeit folgte. Möglicherweise verweigerte die
Stuttgarter Direktion Heinzelmann die Wiederwahl. Sein Nachfolger Philipp Jakob Lorch war
zum Zeitpunkt seiner Wahl seit zwei Jahren Reallehrer im Ruhestand, aber weiter Leiter der Ge-

34 Hz. Bl. Nr. 189/22.08.1907, 202/06.09.1907. Z Nr. 190/23.08.1907.

35 Friedrich Haid war von 1867 bis 1891 Stadtpfleger oder Stadtrechner, Stadtschultheiß seit 1859 Carl
Baur. Die Verwaltung des Stadtschultheißenamts übernahm am 01.01.1892 Oberamtssekretär Franz
Karl Beck kommissarisch, Konrad Mayer wurde am 19.07.1892 zum Stadtschultheißen gewählt. Der
Stadtkassenskandal von 1891/92 ist historiographisch bisher nicht aufgearbeitet. Nach den Angaben
in der Stadtchronik erschoss sich am 23.06.1891 „während einer Revision der Stadtkasse, die große
Fehlbeträge aufwies, der langjährige Stadtpfleger auf seiner Wiese im Sonderösch [...] Am 30. Dezember
stellte ein Defekten-Beschluß des Bezirksausschusses, die durch den Stadtpfleger verschuldeten
Fehlbeträge bei der Stadtkasse und neun Nebenfonds auf die Summe von 71.744 M. fest und
erklärte dessen Nachlaß und Amtsbürgschaften sowie den inzwischen zurückgetretenen Stadtschultheißen
bis zu 19.195 M. für ersatzpflichtig", s. Chronik 1980 (wie Anm. 2) S. 314. Vgl. Heinrich Fass-
bender: Ergebnisse der Nachforschungen (wie Anm. 33) S. 13, 26. Akten des Regierungspräsidiums
und des Bezirksausschusses finden sich in: Staatsarchiv Sigmaringen (künftig: StAS), Ho 235 T 7-8 Nr.
727, Defektensache der verstorbenen Stadtpfleger Haid und Klaiber in Hechingen. StAS Ho 247 T 1
Nr. 69, Defektensache des verstorbenen Stadtpflegers Friedrich Haid.

112


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2008/0116