Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
44(129).2008
Seite: 178
(PDF, 59 MB)
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Hans Sattele und Kai Michael Sprenger

genen Vision. Schon warb ein Hochglanzprospekt
für die „Schloßherrengemeinschaft
", deren Initiatoren sich die Rettung
des vom Zerfall bedrohten Kulturdenkmals
auf die Fahnen geschrieben hatten und beabsichtigen
, „Schloß Achberg mit einer sinnvollen
Nutzung der Nachwelt zu erhalten."
Ein rasch eingebautes Musterzimmer mit
Teppichboden und Wandbespannung zeigte
auch in der dritten Dimension, wie dies geschehen
sollte, offenbarte zugleich aber die
unterschiedlichen Auffassungen von Laien
und Fachleuten über Erhalt, Pflege und Renovierung
eines Kulturdenkmals, während
der nach Jahresfrist abgelaufene Bauvorbescheid
und der Widerspruch gegen den abgelehnten
Verlängerungsantrag weiterhin
die Verwaltung und Juristen beschäftigten.

Doch die Zeit arbeitete gegen die Kress-
bronner Bauer-Bau-Management KG, mit
deren Konkurs im Herbst 1983 Schloss Achberg
erneut den Eigentümer wechselte und
im Oktober vertraglich an die Martinsrieder
Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH
überging. Bis Ende des Jahres sollte ein Architekten
-, Treuhänder- und Verwaltungsteam
das neue Konzept vorlegen. Doch die Planungen, die Abstimmung mit vielen
Besprechungen dauerten länger. Erst ein halbes Jahr später, am 25. Mai 1984, wurde der Antrag
auf einen erneuten Bauvorbescheid eingereicht. Geplant waren hier im Schloss 13 Wohnungen
, im Gewölbekeller ein privates Hallenschwimmbad, im Amtshaus sechs Wohnungen
und eine öffentliche Gaststätte, im ehemaligen Schlossgarten und Grünbereich Schwimmbad
und Tennisplatz sowie ein Pavillon mit Club- und Umkleideräumen, unter dem Tennisplatz eine
Tiefgarage mit 30 Plätzen, dazu 16 Stellplätze entlang der Zufahrt, in der Böschung zum Garten
.

Verkaufs- und Werbebroschüre für die Schloss-
herrengemeinschaft Schloß Achberg von 1982
(Kreisarchiv Ravensburg).

Auch für diese Version wurde marktschreierisch die Eitelkeit und Kaufkraft potenzieller Investoren
umworben: „Schloßherren auf Achberg: Conrad von Ahperg, die Grafen von Bregenz,
Montfort und Waldburg, die Herren von Molbrechtshausen, die Freiherrn von Königsegg, die
Herren von Sürgenstein, die Deutschherren und das Haus Hohenzollern in der Vergangenheit
- und in der Zukunft Sie! (...) Schloßherr auf Achberg. Die nobelste Form, einem exklusiven Lebensstil
Ausdruck zu geben."

Doch auch für die Umsetzung dieses Modells waren erneut die Träger öffentlicher Belange zu
denselben Problemfeldern zu hören, als die sich wie schon zuvor das Abwasser, der Denkmal-,
Natur- und Landschaftsschutz sowie die Landwirtschaftsemissionen herauskristallisierten.
Starke Bedenken formulierte nunmehr der Naturschutzbeauftragte des Landkreises in seiner
Stellungnahme zur neuen Bauvoranfrage: „Geradein diesem Abschnitt des Argentais (der übrigens
in einem Landschaftsschutzgebiet liegt) wäre eine solche Verwendung unter keinen

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