Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
44(129).2008
Seite: 191
(PDF, 59 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2008/0195
Vom Deutschordenssitz zum Internat: Schloss Hohenfels

Innenhof des Schlosses Hohenfels, um 1931.

Foto: Archiv Schule Burg Hohenfels.

sendung des Schloßplanes von Hohenfels.
Nach reiflicher Überlegung muß ich Ihnen
mitteilen, dass die Bedingungen für mich untragbar
sind. 600 000 Goldmark sind vermutlich
ein Minimum an Geld, das
erforderlich wäre. Für die gleiche Summe
kann ich aber ein Anwesen erwerben, das
für den von mir ins Auge genommenen
Zweck völlig ausreicht, und dann eben in
mein Eigentum übergeht25.
Bewegung in der Frage der Verwertung von
Schlössern und von ähnlichen Gebäuden
kam erst unter Fürst Friedrich von Hohen-
zollern, der 1927 seinem Vater Fürst Wilhelm
nachgefolgt war26. Am 2. April 1931 schloss
die Fürstliche Verwaltung mit dem Erziehungsheim
der Schlossschule Salem rückwirkend zum 1. Januar desselben Jahres einen Vertrag
mit einer Laufzeit von 10 Jahren betr. Vermietung des Schlosses Hohenfels. Die Jahresmiete
betrug danach 500 RM27. Mit Vertrag vom 12. August 1931 räumte Fürst Friedrich dem Mieter
ferner das Recht ein, das Schloss Hohenfels mit angegebenen Realitäten für einen Kaufpreis
in Höhe von 32.500 RM zu erwerben. Dieses Angebot sollte nach dem Vertrag bis Ende 1940
Bestand haben28. Doch bereits am 22. September 1931 wurde von den Vertragspartnern darüber
ein Vertrag über den Verkauf des Schlosses Hohenfels abgeschlossen. Die Auflassung erfolgte
am 1. November 193129.

Über die Vorgeschichte des Kaufs werden wir in den einschlägigen archivalischen Quellen des
Staatsarchivs Sigmaringen im Einzelnen nicht unterrichtet. Auch auf welche Weise Kurt Hahn,
der Gründer der Schule Schloss Salem30, bei der Suche nach weiteren Standorten für seine
Anstalt gerade auf Hohenfels gekommen ist, konnte in dem vorliegenden Archivgut nicht ermittelt
werden. Darüber berichtet eine Anekdote, die Christian H. Freitag in einer seiner Publikationen
zur Salemer Schulgeschichte wiedergegeben hat. Diese lautet: Wem denn das
Schloß da oben gehöre, soll Anfang 1931 im Vorbeifahren Kurt Hahn seinen Fahrer Stengele
gefragt haben, als der Hohenfels von der Landstraße bei Seelfingen einen Augenblick lang zu
sehen war. Stengele wird es ob dieses Versehens, wohl heiß den Rücken herunter gelaufen
sein, hatten ihm doch die leitenden Salemer Herren für alle Oberlandfahrten mit Hahn eingeschärft
, dessen Aufmerksamkeit von allen am Wege liegenden alten Gemäuern, namentlich
von Klöstern und Schlössern abzulenken, um so die Zahl weiterer Salemer Schulstandortgründungen
, eine Hahnsche Passion, möglichst klein zu halten. Hier hatte Stengele wohl einen

25 Ebd.

26 Hierzu oben S. 171.

27 StAS Dep. FAS DS 122 T 1 Nr. 160.

28 Ebd.

29 Ebd.

30 Ilse Miscoll: Kurt Hahn: Reformpädagoge, Gründer der Schule Schloß Salem, Gegner des NS-Regimes.
In: Bernd Ottnad (Hrsg): Baden-Württembergische Biographien. Bd. 2. Stuttgart 1999. S. 182 -187;
dort auch weiterführende Literatur.

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