Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
44(129).2008
Seite: 214
(PDF, 59 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2008/0218
Georg Loges

private Kaufinteressent war, verraten die Archivatien nicht, dafür kursierten im Lauchertstädt-
chen die wildesten Gerüchte. Man wollte von einem Investor gehört haben, der im Schloss Eigentumswohnungen
einbauen und „unser schönes Schloss mit Beton zupflastern" wolle, von
der Einrichtung eines Spielcasinos oder gar anderen Vergnügungsetablissements war die
Rede.16 Während der besagten Gemeinderatssitzung am 3.10.1978 waren vor allem der für
ältere Mitbürger beschwerliche Zugang zum Schloss als künftigem Rathaus kritisiert worden,
auch der Kaufpreis erschien einem Stadtrat zu hoch.

Dennoch beschloss die Stadt Hettingen an diesem Abend den Erwerb der Schlossanlage zum
Preis von 300 000 DM.17 Bereits drei Tage später traf sich der Gemeinderat wieder, um über
die mögliche Verwendung der Schlossanlage von Dr. Erwin Zillenbiller, dem leitenden Ministerialrat
im Minsterium für Ernährung, Landwirtschaft und Umwelt und damit zuständig für
Dorferneuerung und Dorfentwicklung, über dessen diesbezügliche Vorstellungen informiert zu
werden.

Der Erwerb der Schlossanlage sei, so Zillenbiller, eine einmalige Möglichkeit, die Dorferneuerung
in Hettingen in Gang zu bringen. Nach Einschätzung des Ministerialrats hätten bisher
keine echten näheren Beziehungen zwischen Einwohnerschaft und Schlossanlage bestanden.
Zillenbiller plädierte eindeutig für eine öffentliche Nutzung des Gebäudes und stellte in diesem
Zusammenhang eine Beihilfe aus dem Dorfentwicklungsprogramm des Landes Baden-Württemberg
in Höhe von 100 000 DM für den Erwerb durch die Stadt Hettingen in Aussicht.18 Am
15.12.1978 erfolgte schließlich der Erwerb der Schlossanlage, wie die achtseitige Broschüre der
Stadt Hettingen „Das neue Rathaus im Schloß" zur Einweihung des Gebäudes mehr als 15
Jahre später vermerkt.19

Das Musikzimmer, der zweifellos schönste Raum des Hettinger Schlosses, dient heute als Trauzimmer
. FOTO: Reiner Löhe

16 Aus den Erinnerungen des Autors, der zu dieser Zeit in Hettingen wohnte.

17 WieAnm. 2.

18 Protokollniederschrift der Gemeinderatssitzung vom 6.10.1978 (Gemeindearchiv der Stadt Hettingen
, Gemeinderatsprotokolle 1978).

19 Das neue Rathaus im Schloss. Broschüre o.O., o.J., 8 Seiten.

214


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2008/0218