Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
44(129).2008
Seite: 215
(PDF, 59 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2008/0219
Schloss Hettingen

3. Der lange Weg zur öffentlichen Nutzung

Dass zwischen Erwerb und neuer Nutzung
ein derart langer Zeitraum lag, hatte mehrere
Gründe: Erstens war das Schloss zum
Zeitpunkt des Kaufs bewohnt und es war
nicht ohne weiteres möglich, der Bewohnerin
eine adäquate neue Wohnung zur Verfügung
zu stellen, zweitens musste zunächst
ein Restaurierungs- und Nutzungskonzept
entwickelt werden und drittens standen in
Hettingen gerade in dieser Zeit der dringend
notwendige Bau einer Kläranlage und der
Bau bzw. die Sanierung zweier Kindergärten
sowie der Bau einer Mehrzweckhalle im Teilort
Inneringen an.

An Ostern 1979 veranstaltete die Gemeinde
dennoch einen „Tag der offenen Tür" im
neuerworbenen Schloss, viele Hettinger Bürger
kannten das Gemäuer eben doch nur
von außen. Bewirtet wurde in der alten
Schlossküche im Untergeschoss, einem baulich
-historischen Kleinod der Anlage. Die von
Marie-Luise Otto hauptsächlich bewohnte
und möblierte Beletage wurde für einen Tag
der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Danach kehrte wieder Ruhe im Schloss ein,
eine erste Gemeinderatsitzung im Schloss
am 29. Juni 1979 sollte bis auf weiteres die Ausnahme bleiben, allerdings nahmen an dieser
Sitzung der Präsident des Landesdenkmalamts Dr. Gebessler aus Stuttgart, Dr. Zillenbiller vom
Landwirtschaftsministerium und Architekt Wilfried Pfefferkorn aus Plattenhardt teil. Für alle
Beteiligten stand zu diesem Zeitpunkt wohl schon außer Frage, dass man die Gemeindeverwaltung
im Schloss unterbringen wolle, ein genaueres Procedere wurde jedoch noch nicht vereinbart
. Vom anwesenden Architekten Herrn Pfefferkorn wurde in der Diskussion besonders
hervorgehoben, dass die beabsichtigten Maßnahmen eine gründliche Vorarbeit hinsichtlich
der Planung erfordern.20

In den Gemeinderatsprotokollen der nächsten Jahre tauchte das Thema Schloss nur selten auf,
Ideen gab es bei den Gemeinderäten wie in der Bevölkerung dagegen viele. Luxuswohnungen
im 2. Obergeschoss des Gebäudes wurden ebenso angedacht wie ein Zentrum für Begabtenförderung
im musischen Bereich. Der Haberkasten sollte zum Sitzungssaal für den Gemeinderat
ausgebaut werden, im Keller desselben konnte man sich eine Kegelstube vorstellen.21
In diesen Jahren erfolgten auch entsprechende Machbarkeitsüberlegungen bei der Stadtverwaltung
. Der Burgenspezialist Architekt Pfefferkorn aus Plattenhardt setzte zunächst einen Fi-

20 Erste Sitzung des Gemeinderats im Schloss in Hettingen. In: Amtsblatt der Stadt Hettingen, Stadtverwaltung
Hettingen (Hg.), Hettingen, 13.7.1979.

21 Derartige Überlegungen tauchen in mehreren Gemeinderatsprotokollen zwischen 1979 und 1985
auf. Außerdem berichtete Alt-Bürgermeister Johannes Müller dem Autor darüber in einem Gespräch
im Sommer 2007.

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Unter der Fahrregalanlage in der ehemaligen
Schlossküche im Untergeschoss erkennt man
am Keil der Holzbodenkonstruktion die historische
Abwasserrinne und den alten Fliesenboden
. FOTO: Georg Loges


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