Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
44(129).2008
Seite: 216
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Georg Loges

nanzbedarf von Vi bis 1 Mio. DM zur reinen Bestandssicherung an. Im Laufe des Jahres 1980
reifte die Idee zur Nutzung als Rathaus weiter, im Obergeschoss wollte man Wohnungen einbauen
, auf der Beletage die Verwaltung unterbringen. Als ein erstes Nutzungskonzept im Januar
1981 vorlag, kehrte schnell Ernüchterung im Lauchertstädtchen ein, denn nun war von
ca. 4 Millionen DM Restaurierungs- und Umbaukosten die Rede, ein Betrag, der angesichts der
laufenden Ortskernsanierung in Hettingen und mancher anderer dringender städtischer Investitionen
kaum zu schultern schien.

Vier Jahre später, 1985, im und um das Hettinger Schloss passierte derweil nichts, legte die damalige
baden-württembergische Landesregierung unter Ministerpräsident Lothar Späth ein
Denkmalnutzungsprogramm auf, das die neue Nutzung alter historischer Gebäude förderte,
um Neubauten zu sparen. Im Eiltempo stellte die Stadtverwaltung einen Förderantrag, der
neben der Unterbringung der Stadtverwaltung, eine Wohnung im Schloss, die Sicherung der
Ruinenteile, insbesondere der Schildmauer und der Zehntscheuer und die Einrichtung eines
Heimatmuseums im Schloss vorsah.22 Tatsächlich übernahm das Land 50 % der vom Landesdenkmalamt
anerkannten Gesamtbaukosten von 3,8 Millionen DM.23 Das mittlerweile mit der
Planung und Bauleitung beauftragte Architekturbüro August Moschkon aus Ebingen hatte zu
diesem Zeitpunkt eine Kostenübersicht von 4,38 Millionen DM inklusive der Außenanlagen
erstellt.24

Um in das oben erwähnte Denkmalnutzungsprogramm aufgenommen zu werden, mussten die
Restaurierungs- und Baumaßnahmen am Hettinger Schloss innerhalb von zehn Jahren durchgeführt
werden. Also hieß es für die Gemeinde weiterhin Gelder aufzutreiben, da sie die anderen
50 % nicht hätte allein aufbringen können. Als aus dem Landesinfrastrukturprogramm,
vom Landkreis und aus dem Ausgleichsstock, weitere Zuschüsse zugesagt und damit 3,5 Mio.
DM Baukosten abgesichert waren, konnte innerhalb kurzer Zeit mit der konkreten Ausarbeitung
der Planung und des Baugesuchs begonnen werden.25

4. Das Raumkonzept des Gebäudes

Während der öffentlichen Gemeinderatssitzung am 7.4.1987 in Hettingen betonte der damalige
Bürgermeister Johannes Müller bei der Beschlussfassung zum verbindlichen Raumprogramm
, dass nach seiner Auffassung die Standortentscheidung für die Unterbringung des
Rathauses im Schloss eindeutig vorliege,... und langfristig richtig sei, obwohl man die gegebene
Erschließung und Höhenlage des Schlosses durchaus sehen müsse. Die könne jedoch
kein Hinderungsgrund sein, dieses historische Gebäude endgültig einer Nutzung für die Allgemeinheitzuzuführen
.26 Aus dieser Bemerkung kann man leicht die kontroverse Haltung im
Gemeinderat wie in der Gemeinde insgesamt herauslesen, denn lange nicht alle Hettinger
Bürger waren mit einem so ortskern- und damit bürgerfernen Rathaus droben auf dem Buckel
einverstanden. Im weiteren Verlauf dieser Sitzung wurde von Frau Dr. Schneider, der Vertreterin
des Landesdenkmalamts, unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten vorgeschlagen, die

22 Protokollniederschrift vom der Gemeinderatssitzung vom 21.5.1985 (Gemeindearchiv der Stadt Hettingen
, Gemeinderatsprotokolle 1985).

23 Protokollniederschrift der Gemeinderatssitzung vom 7.4.1987 (Gemeindearchiv der Stadt Hettingen,
Gemeinderatsprotokolle 1987).

24 Ebd.

25 Über die verschiedenen Zuschussanträgen und -erteilungen berichten die Gemeinderatsprotokolle
zwischen 1985 und 1988.

26 WieAnm.23.

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