Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
44(129).2008
Seite: 227
(PDF, 59 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2008/0231
Hechinger Residenzen: Schloss Lindich und Villa Eugenia

wobei die Eigentümer für besonders interessierte Gruppen bisweilen Ausnahmen machen.
Auch der Schlosspark ist nicht öffentlich zugänglich. Immerhin ergeben sich auch von den öffentlichen
Wegen und von dem Bereich um die Gaststätte sehr schöne Einblicke auf das Hauptgebäude
, so dass der Besuch des Ensembles gleichwohl lohnt. Zudem gehen vom Lindich
zahlreiche Wanderwege aus, vielfach mit herrlichen Ausblicken auf die Burg Hohenzollern.

Den Verein „Kultur auf dem Lindich" gibt es nach wie vor - allerdings hat er sich 2006 umbenannt
in „Kulturverein Hechingen-Villa Eugenia", und so ist nun statt des Lindich die Villa
Eugenia zu dessen Heimstätte geworden, der hier wieder Konzerte im öffentlichen Rahmen
veranstalten kann.

Die Umnutzung zu privaten Wohnzwecken hat ein großes Ziel erreicht: Der „Lindich" ist nicht
weiter verfallen, weder die Kavaliershäuser noch das Schloss selbst. Das ist ein großes Verdienst
der Bewohner, die dafür viel Geld aufwenden haben müssen. Dafür gebührt ihnen Dank
und Anerkennung. Von dieser Seite her ist es eine Erfolgsgeschichte. Ein Wermutstropfen
bleibt der nur sehr eingeschränkte öffentliche Charakter der Anlage.

2. Die Villa Eugenia - letzte Residenz der Fürsten von Hohenzollern-Hechingen

Der klassizistische Mittelbau der Villa Eugenia
wurde von Fürst Joseph-Wilhelm von Hohenzollern
-Hechingen (1717-1798) erbaut.
In einem nicht datierten Baubeschrieb aus
dem Fürstlichen Haus- und Domänenarchiv13
wird 1775 als Baujahr für den Mittelbau genannt
, doch widerspricht dies zeitgenössischen
Plänen. Einer dieser Pläne ist mit E. A.
von Lammertz unterzeichnet und trägt die
Jahreszahl 1786. Darüber steht: „Entwurf
des Grundrisses zu einem Gartenhause für
ihre Durchlaucht. Regierende Fürstin zu Hohenzollern
-Hechingen", eine geborene Prinzessin
von Waldburg-Zeil-Wurzach, die Fürst
Joseph-Wilhelm 1751 geheiratet hat. Allerdings
ist dieser Plan, wie der Augenschein
zeigt, nicht in dieser Form umgesetzt worden
.

{

Mittelbau der Villa Eugenia. Zeichnung des ursprünglichen
Zustands (1786/89) vor dem Anbau
der Seitenflügel. Foto: Walther Genzmer: Die
Kunstdenkmäler Hohenzollerns. Erster Band:
Kreis Hechingen, Hechingen 1939, Bildteil S. 97

In dem erwähnten Baubeschrieb aus den 1920er Jahren wird Pierre Michel d'lxnard, der Architekt
der Hechinger Stiftskirche, als Baumeister genannt. Das würde die kunstgeschichtliche
Bedeutung der Villa Eugenia signifikant aufwerten; allerdings gibt es dafür keinen weiteren,
schon gar keinen zeitgenössischen Beleg. Allerdings war d'lxnard durch den Bau der Stiftskirche
in dieser Zeit in Hechingen beschäftigt; auch Stilvergleiche lassen eine Mitwirkung des
französischen Architekten nicht ausgeschlossen erscheinen. Ein anderer Name, der gelegent-

13 Staatsarchiv Sigmaringen, Dep. 39/DS 122 T 8, Nr. 42.

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