Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
44(129).2008
Seite: 233
(PDF, 59 MB)
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Hechinger Residenzen: Schloss Lindich und Villa Eugenia

Gleichwohl schlug dem Förderverein in der Öffentlichkeit zunächst durchaus eine gewisse
Skepsis entgegen: Wie sollten es Ehrenamtliche bei allem Enthusiasmus schaffen, eine solche
Aufgabe zu meistern? Wie sollte die Finanzierung gelingen? Doch tatsächlich gelang es, auch
diese schwierige Frage in langen Verhandlungen zwischen Vertretern der Stadt, des Fördervereins
und des Regierungspräsidiums Tübingen zu lösen: An den Sanierungskosten in Höhe
von 3,4 Millionen Euro beteiligten sich das Land Baden-Württemberg (in Form von Sanierungsund
Denkmalmitteln), die Stadt Hechingen, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und der Förderverein
selbst. Und je weiter die Sanierung voranschritt, je mehr Menschen die Fortschritte
mit eigenen Augen sehen konnten, umso mehr schwand die Skepsis.

Der Sanierung voraus ging eine gründliche Untersuchung des Baus. Dabei wurden erhebliche
Bauschäden festgestellt, die die Dringlichkeit der Sanierung unterstrichen. So war das Fachwerk
des Mittelbaus zum Teil verfault, ebenso die großen, den gesamten Fußboden tragenden Eichenbalken
. Eine weitere kostenintensive Entdeckung brachte ein erster genauerer Blick auf
die Dachdeckung: Dort lagen nicht mehr die historischen Schieferplatten, sondern asbesthaltige
Eternitplatten, die nach einem Dachstuhlbrand aus Feuerschutzgründen verlegt worden
waren. Die Platten wurden fachgerecht entsorgt, das Dach wurde wieder mit Schieferplatten
gedeckt.

Bei den bauhistorischen Untersuchungen zeigte sich, dass große Teile des bauzeitlichen Bestands
erhalten geblieben waren: Dazu gehören rund 80 Prozent der historischen Parkettböden
sowie zahlreiche Türen, Türrahmen und Fenster. Ebenfalls wurden größere Reste von
hochwertigen Tapeten freigelegt, die aus den 1840er Jahren stammen.

Nicht zuletzt aufgrund dieses weitgehend
original erhaltenen Bestandes bezeichnete
der Bauhistoriker Dr. Stefan Uhl die Villa Eugenia
als herausragendes Beispiel für den
gehobenen Wohn- und Schlossbau des
19. Jahrhunderts.29

Rätsel gibt eine Malerei im nördlichen Seitenraum
des Mittelbaus auf: Neben Kirschen
, Kirschblättern und Efeubordüren
fand sich dort eine Malerei, die ein Dorf
zeigt, das von einer Burgruine überragt wird.
Nachdem die Malereien zunächst in das 20.
Jahrhundert datiert worden waren, kann
mittlerweile wohl davon ausgegangen werden
, dass sie aus dem 19. Jahrhundert stammen
.

Freigelegter und konservierter Rest der ursprünglichen
Tapezierung mit floralen Mustern
im Nordflügel (erstes Obergeschoss) der Villa
Eugenia. Foto: Uwe A. Oster

29 Hohenzollerische Zeitung, 25.11.2002.

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