Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
44(129).2008
Seite: 245
(PDF, 59 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2008/0249
Das Neue Schloss und das Alte Schloss in Hechingen

Das Alte Schloss mit Balkonvorbau am Nordeingang und umzäuntem Vorgarten (Foto: Ho-
henzollerisches Landesmuseum).

Bekannt war das Alte Schloss auch durch die von Karl Jodeck darin betriebene Zahnarztpraxis
, die mit dessen Tod 1921 geschlossen wurde. 1937 kaufte im Zuge der "Arisierung" die
Stadt das Gebäude von Lillie Kaufmann, einer in Paris lebenden Urenkelin von David Levy. In
den Jahren zuvor war der Versicherungswert unterschiedlich zwischen 73.000 und 144.000
Reichsmark veranschlagt worden, die Stadt erwarb das Haus samt einem Garten am Bierweg,
der früheren Reitbahn mit einer Größe von 29 Ar, für insgesamt 27.000 Reichsmark. Der Anteil
des Alten Schlosses wurde dabei auf 20.000 Reichsmark beziffert, also allerhöchstens ein
Viertel des tatsächlichen Wertes. Im Restitutionsverfahren 1950 kam es zwischen der Stadt
und der während des Nationalssozialismus nach den USA ausgewanderten Lillie Kaufmann
schlussendlich zu einem Vergleich, in dem die Stadt einem Rückerstattungsanspruch in Höhe
von 27.000 Mark an Ulli Kaufmann zustimmte.

Nach dem Erwerb durch die Stadt wurde das Alte Schloss 1939 im Innern zu einem Verwaltungsgebäude
umgebaut. Auch das äußere Erscheinungsbild änderte sich erneut: Der Balkonvorbau
und der umzäunte Garten
wurden zurückgebaut. 1940 zog die Stadtverwaltung
in das Gebäude ein, das nahegelegene
Rathaus musste wegen Baufälligkeit
geräumt werden. Gleichzeitig belegten
Dienststellen der NSDAP, eine Mütterschule
für hauswirtschaftliche Lehrgänge und das
Büro der Kreishandwerkerschaft Räume im
Alten Schloss.

Nach dem Zweiten Weltkrieg waren im
Alten Schloss Ämter von Stadt und Kreis und
auch die Polizeidienststelle eingerichtet. Das
Rathaus war zwar saniert und wieder von
Teilen der Verwaltung bezogen worden, das

Die Mütterschule für hauswirtschaftliche Lehrgänge
war im Erdgeschoss des Alten Schlosses
untergebracht (Foto: Hohenzollerisches Landesmuseum
).

245


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2008/0249