Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
44(129).2008
Seite: 259
(PDF, 59 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2008/0263
Gefängnis, Staatliche Verwaltungsschule, Gastschloss: Schloss Haigerloch

Korridor im 7. Obergeschoss des Schlossbaus

Foto: Günter Schmitt

Während des Ersten Weltkriegs
war im Schlossbau
ein Lazarett untergebracht26
. In den 1920er-Jah-
ren dienten neuerlich fast
alle Räume des Schlosses,
mit Ausnahme des Fruchtkastens
und einigen Räumen
des Hauptbaus, Wohnzwecken27
.

Im 20. Jhd. wurden das
Schloss und seine Nebengebäude
mehrfach durch
Schulen genutzt. Ab 1919
waren im Schloss eine Webschule
und die Landwirtschaftsschule
einquartiert.
Bereits 1914 hatte der ho-
henzollerische Kommunallandtag
beschlossen, in Haigerloch eine landwirtschaftliche Winterschule einzurichten, die in
den von der Gemeinde zur Verfügung gestellten Räumen des Gasthofs „Zum Hirsch" Unterkunft
finden sollte. Das Projekt verzögerte sich jedoch wegen des Krieges. Nach dem Krieg
waren die vorgesehenen Schulräume vermietet, weshalb der Haigerlocher Bürgermeister Albrecht
mit dem Fürstlichen Rentamt in Hechingen Kontakt wegen Räumlichkeiten im Schloss
aufnahm. Als im September 1919 die fürstliche Verwaltung der Stadt die Vermietung zusagte,
konnte die Schule im November 1919 eröffnet werden. Die Stadt trug neben der Miete u.a.
auch die Kosten für Beleuchtung, Heizung und Mobiliar. Bald gab es aber staatliche Beihilfen.
Landwirtssöhne erhielten künftig in der Schule eine Fachausbildung als Vorbereitung auf ihren
Beruf. In den 1920er-Jahren besuchten zwischen 21 und 29 Schüler pro Jahrgang das Institut.
Die Landwirtschaftsschule bestand auch nach dem Zweiten Weltkrieg fort. Bis 1959 lernten
hier - jeweils bezogen auf den Ausbildungsjahrgang - bis zu 34 Schüler (Höchstzahl 1947); ab
1960 nahmen die Schülerzahlen eher ab, sie lagen bei 7 bis 17 jungen Männern. 1942 wurde
der Landwirtschaftsschule eine Mädchenklasse für den hauswirtschaftlichen Unterricht angegliedert
. Diese Klasse hatte ein überregionales Einzugsgebiet. Nach Auflösung der Webschule
1958 konnte die Abteilung Hauswirtschaft deren Räume übernehmen. Die Zahl der Schülerinnen
lag in der Regel deutlich über derjenigen der Schüler: 1945 bis 1960 besuchten 18 bis
42 Schülerinnen die Einrichtung, von 1960 bis 1969 waren es 14 bis 19 Mädchen pro Jahrgang
. Die Schulen befanden sich bis zum Verkauf des Schlosses 1974 in diesem Gebäude28.

26 Schloss Haigerloch, Haigerloch o.J. [ca. 1981].

27 Genzmer, Kunstdenkmäler Hechingen (wie Anm. 11), S. 140. - Hodler, Haigerloch (wie Anm. 1), S.
394f.

28 KrA BL, Hech. 2, Bd. 2, Nr. 945: Einrichtung einer Landwirtschaftsschule in Haigerloch 1912 - 1940;
ebd. Nr. 949: Landwirtschaftsschule 1937 - 1953; ebd. Nr. 967 - 50 Jahre Landwirtschaftsschule Haigerloch
1920- 1970. Haigerloch o.J. [1970]: besonders die Beiträge zur Schulgeschichte und zur Abteilung
Hauswirtschaft; Schloss Haigerloch [ca. 1981] (wie Anm. 26). - Steim, Haigerloch in preußischer
Zeit (wie Anm. 25), S. 270-282.

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