Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
44(129).2008
Seite: 264
(PDF, 59 MB)
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Andreas Zekorn

brachte dort einen Teil ihres Lebens. Die Autorin kannte durch ihre Verwandtschaft Haigerloch,
sein Schloss und dessen Bewohner. In dem Buch „Am Torwarthäuschen" schilderte sie unter anderem
das Leben von Kindern im Schloss. Sie selbst wohnte lange Jahre, ab 1927 bis 1962, bis
zu ihrem Umzug in ein Altersheim in Offenburg, in der Dachwohnung des Kaplaneihauses. Danach
, Anfang Dezember 1962, mietete der Sohn von Amtsrichter Hodler und Bruder Maria Hod-
lers, der Apotheker Friedrich Hodler, diese Wohnung als Alterssitz; er hatte zuvor in Bartenstein
(Stadt Schrozberg, SHA) gelebt. Nach dem Verkauf des Schlosses 1975 sicherte der neue Eigentümer
zu, dass die Geschwister bis zu ihrem Tode im Kaplaneihaus wohnen bleiben durften.
Friedrich verstarb am 17.2.1986, Maria Hodler am 14.9.1989. Anschließend wurden Gästezimmer
eingerichtet40.

Die Obervogtei (G), die den Schlosshof im Norden begrenzt, beherbergte im Untergeschoss
eine Remise und den Marstall. 1737 bis 1750 befanden sich in diesem Gebäude, das auch als
Kavalierhaus bezeichnet wurde, die Wohnräume Fürst Joseph Friedrichs. Von etwa 1850 bis
1916 waren die Amtsräume des preußischen Oberamts Haigerloch darin eingerichtet. Eigentümer
war ab 1855 der königliche Fiskus und seine Rechtsnachfolger, der Preußische Staat
und zuletzt, vor dem Verkauf an Paul Eberhard Schwenk, das Land Baden-Württemberg. In diesem
Gebäude be-fand sich 1855 die Dienstwohnung und [das] Amts-Lokal des Oberamtmanns
. Wahrscheinlich wohnte hier noch Oberamtmann Heinrich von Schulz-Hausmann, der
von 1902 bis 1914 in Haigerloch tätig war, mit seiner Familie. Die Kinder sind in dem Buch
Maria Batzers „Am Torwarthäuschen" als die drei Amtmannskinder, der streitige Friedet und
Lisa und Margaretchen beschrieben. Auf jeden Fall befanden sich im Obergeschoss auch noch
vor den 1930er-Jahren Wohnräume. Nach der Auflösung des Oberamts hatte das Katasteramt
dort seinen Sitz, das 1938 in den Räumen der israelitischen Schule im Schul- und Rathaus untergebracht
wurde. Im Dritten Reich war ein Lager für den weiblichen Reichsarbeitsdienst in
der Obervogtei einquartiert41.

40 KrABL, ZAK 3/134, Bd. 1, Nr. 27 (Feuersocietäts Kataster der Gemeinde Haigerloch), Geb.Nr. 2. - Genz-
mer, Kunstdenkmäler Hechingen (wie Anm. 11), S. 139f. - Herl, Liebes Haigerloch (wie Anm. 39), S. 65.

- Schloss Haigerloch [ca. 1981] (wie Anm. 26). - Zu Maria Batzer: Hans Albrecht Oehler: Das Schlossfräulein
: die Haigerlocher Schriftstellerin Maria Batzer 1877-1965. In: Zeitschr. für hohenz. Geschichte
40 (2004), S. 153 - 178. - Zur Wohnzeit: Maria Batzer, in: Haigerlocher Bote v. 6.9.1927 (Heimatbücherei
Hechingen Ub 1611: Sammelmappe zu Maria Batzer). - Allgemein auch: Heimatbücherei Hechingen
Ub16. - Ilg, Schloss Haigerloch (wie Anm. 22), S. 7. - Zu Familie Hodler und Wohnung von
Maria Batzer: Freundliche Auskunft Dr. Gerhard Hodler, Mainz (wie Anm. 25).

41 StAS, Ho 235 T 2 Nr. 5 Vertrag vom 18. Januar 1855 (wie Anm. 21): Dienstwohnung und Amtslokal
des Oberamtmanns; KrABL, ZAK 3/134, Bd. 1, Nr. 27 (Feuersocietäts Kataster der Gemeinde Haigerloch
), Geb.Nr. 2 -9: Versicherungsbeginn für das Gebäude Nr. 3 war der 26.8.1872, die fürstlichen
Gebäude sind demgegenüber als ab 1867 bezeichnet. Eingetragen ist es als Oberamtsgebäude, dann
als Verwaltungsgebäude. Verträge: ebd. Nr. 129. Hier auch die nähere Baubeschreibung und eine
Zeichnung - Literatur: Haigerloch und Umgebung (wie Anm. 24), S. 25. - Hodler, Haigerloch (wie Anm.
1), S. 394f. - Ilg, Schloss Haigerloch, S. 7.- Genzmer, Kunstdenkmäler Hechingen (wie Anm. 11), S. 140.

- Hinweise zur Nutzung des Obergeschosses als Wohnraum vor den 1930er-Jahren und danach für Geschäftsräume
ergeben sich aus dem Erscheinungsjahr von Genzmer, Kunstdenkmäler Hechingen (wie
Anm. 11), S. 140, die 1939 erschienen. - Zu Schulz-Hausmann: Freundlicher Hinweis Dr. Gerhard Hodler
, Mainz; Oehler, Schlossfräulein (wie Anm. 40), S. 159 (Hinweise auf die in dem Buch „Am Torwarthäuschen
" beschriebenen Kinder). - Batzer, Am Torwarthäuschen (wie Anm. 25), S. 7. - Biogra-
fie: Andreas Zekorn: Heinrich von Schulz-Hausmann. In: Die Amtsvorsteher der Ober-ämter, Bezirksämter
und Landratsämter in Baden-Württemberg 1810 bis 1972. Hg. v. der Arbeitsge-meinschaft
der Kreisarchive beim Landkreistag Baden-Württemberg. Stuttgart 1996, S. 518. - Steim, Haigerloch
in preußischer Zeit (wie Anm.25), S. 32-37 (zum Oberamt), 41 f. (zum Katasteramt). - Herl, Liebes Haigerloch
(wie Anm. 39), S. 65.

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