Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
44(129).2008
Seite: 271
(PDF, 59 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2008/0275
Burg Straßberg

Zum Zeitpunkt des Besitzerwechsels stand die Burg nicht unter offiziellem Denkmalschutz. Erst
auf meine Veranlassung hin erfolgte am 20. Januar 1976 die Eintragung der gesamten Burganlage
in das Denkmalbuch. Die damit verbundenen Auflagen habe ich nicht als Last empfunden,
sondern als selbstverständliche und ehrenvolle Verpflichtung eines Burgbesitzers. Die Zusammenarbeit
mit dem Landesdenkmalamt war deshalb auch stets eine sehr vertrauensvolle, trotz
gelegentlicher Meinungsverschiedenheiten.

Zur Burg gehört auch die Ruine der ehemaligen Schlosskirche, erbaut unter der Fürstäbtissin Katharina
von Spaur (Äbtissin 1610 bis 1650). Beim Kauf der Burg war mir vom Fürstlichen Rentamt
empfohlen worden, die einsturzgefährdete Ruine abzureißen. Mit dem Abbruchmaterial
könne man den Burggraben ausfüllen und so den dringend erforderlichen Bau einer neuen Torbrücke
ersparen. Der damalige Präsident des Landesdenkmalamtes BW, Herr Prof. Gebessler,
entschied jedoch bei einem Besuch auf der Burg Straßberg, dass die für die Ortsgeschichte wichtige
Kirchenruine erhalten bleiben muss und bewilligte hierfür einen hohen finanzielle Zuschuss.
Der hohe Aufwand erschien vielen Straßbergern unsinnig. Betrachten Besucher aber heute das
malerische Ensemble „Burg mit Ruine", so sind sie für die Erhaltung der Ruine dankbar.

Restaurierte Ruine der Schlosskirche vor der Eingangsseite der Burg Straßberg nach der ReBurg
, staurierung. Links im Bild die Ruine der Schlosskirche
.

Gemessen an anderen Burgen im Lande ist die Burg Straßberg eine ziemlich kleine Anlage, die
sich kaum für einen anderen Zweck als privates Wohnen eignet. Erst 5 Jahre nach dem Erwerb
der Burg war einer der Räume bezugsfertig, und ich konnte die Burg Straßberg zu meinem festen
Wohnsitz machen. Bedingt durch meine angespannte Finanzlage musste ich das langsame
Tempo der Restaurierung der Innenräume auch späterhin beibehalten. Das allmähliche Vorgehen
hat jedoch auch seinen Vorteil. Ich konnte bei der Restaurierung jeden Schritt gründlich
durchdenken und machte so weniger Fehler, als wenn bei reichlich vorhandenen finanziellen Mitteln
die ganze Burg in einem Zuge restauriert worden wäre. So konnte ich z.B. im Rittersaal nur
durch zeitaufwändige, gründliche Untersuchung der Wände feststellen, dass sich unter mehreren
neuzeitlichen Verputzschichten noch Reste des Wandverputzes von 1360 befanden, die letztendlich
auch erhalten wurden.

Bei der Übernahme der Burg war diese zwar noch bewohnbar, aber alles andere als eine behagliche
Bleibe. So gab es für die ganze Burg nur einen primitiven Trockenabort mit Sammelgrube
in einem kleinen Anbau im Erdgeschoss. Die Installation moderner sanitärer Anlagen war eines
der schwierigsten Probleme, vor denen ich stand. Die Zu- und Abwasserleitungen mussten durch

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