Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
44(129).2008
Seite: 278
(PDF, 59 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2008/0282
Bernhard Rüth

an Privatleute zu Wohnzwecken vermietet10. Auf einem auf das Jahr 1826 zurückgehenden
Grundrissplan wird die fortschreitende Parzellierung des Schlosses erkennbar11. Die Mischnutzung
für schulische wie für Wohnzwecke entwickelte sich zum Dauerprovisorium.
Aus der „Bauchronik" der hohenzollerischen Ära greife ich drei markante Stationen heraus12.
Im Jahr 1811 wurde die funktionslos gewordene Schlosskapelle, die unter der Ägide der Abtei
Muri im Barockstil repräsentativ ausgestaltet worden war, exsekriert - „auf höheren Befehl",
wie es heißt. Das Altarbild, der von Hans von Neuneck und Gertrud von Ow gestiftete silberne
Messkelch, zehn Messgewänder und die Kirchenglocke wurden der Pfarrei Glatt zum Geschenk
gemacht. Die Altarmensa wurde zur Wiederverwendung in der Waschküche bestimmt;
sogar der steinerne Fußboden wurde ausgehoben und zu Geld gemacht. Die Vorgehensweise
der hohenzollerischen Verwaltung kommentierte der Geschichtsschreiber Franz Xaver Hodler
mit einer kritischen Randbemerkung: „Was der Kapelle nicht vonseiten der Schweden und
Franzosen widerfuhr, geschah unter dem Hofrat von Neumüller"13.

Grundrissplan von Schloss Glatt aus dem Jahr 1826 (mit späteren Einzeichnungen). Vorlage:
Fürstlich Hohenzollerische Hofkammer.

10 Nach dem Auszug des Kreisgerichts standen „die weiten Räume des alten Schlosses leer"; allerdings
dienten schon (vor) 1911 einige Zimmer Wohnzwecken. Karl Schöpfer: Aus dem Glatttal. In: Aus dem
Schwarzwald. Blätter des württembergischen Schwarzwald-Vereins 19 (1911) S. 35-37, hier S. 36. -
Die Wohnnutzung leistete im Einzelfall der Verwahrlosung Vorschub. Vgl. Kreisarchiv Rottweil A II HE
Az. 8160,2.

11 Dem Verfasser wurde 1996 durch Herrn Wolfgang Hermann eine Fotokopie des Plans aus den Unterlagen
der Fürstlich Hohenzollernschen Hofkammer übergeben. Der Grundriss hatte, wie Recherchen
ergaben, ursprünglich als Anlage zur Baurelation des Rentamts Glatt zum Jahr 1826 gedient. StAS
FAS NVA 8328. Das Original müsste sich inzwischen im Staatsarchiv Sigmaringen befinden; dort war
es im Jahr 1995 jedoch nicht auffindbar. Verschollen sind auch die bei Schefold (Hohenzollern in alten
Ansichten [wie Anm. 6], S. 92) nachgewiesenen „drei Grundrisse des Schlosses" aus der ersten Hälfte
des 19. Jahrhunderts.

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