Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
44(129).2008
Seite: 301
(PDF, 59 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2008/0305
schrieb Frank Schirrmacher in seiner Besprechung der letztgenannten Biographie für die
„Frankfurter Allgemeine Zeitung" am 3. August 2007 unter Anderem: „ ... dass er [Stauffen-
berg] und sein Bruder die Kraft für die Tat aus dem Dasein Georges bezogen, ist unstrittig."
Und drittens, die ausführliche Erörterung der Eides-Bindung im soldatischen Bereich. Vf. verweist
auf die preußischen Offiziere, die sich 1813/14 den Kapitulationsbefehlen ihrer Regierung
entgegenstellten und sich damit - letztendlich erfolgreich - gegen Napoleon auflehnten (S. 56-
59).

Alles in Allem: Ein Büchlein, das im Bücherschrank eines jeden Geschichtsstudenten und jeden
Geschichtslehrers stehen sollte!

Albstadt Peter Thaddäus Lang

Edwin Ernst Weber (Hg.): Gouverneursbesprechungen. Die deutschen Protokolle der Besprechungen
zwischen Vertretern der Regierung von Württemberg-Hohenzollern und der französischen
Militärregierung in Tübingen 1945 - 1952, bearbeitet von Frank Raberg.
Konstanz/Eggingen: Edition Isele 2007. 445 S., 10 Fotos, 1 Karte (Documenta suevica Bd. 13).

Das Buch will, wie der Herausgeber formuliert, ein "Dienerbuch" sein. Fraglos wirft dieses
Buch ein wesentlich schärferes Licht sowohl auf die deutschen Vertreter wie - und dies vor
allem - auf die französische Gesprächsseite. Hier finden sich für all das reiche Belege, was bisher
in der Literatur der französischen Besatzungsmacht bescheinigt wurde: Den Kompetenzwirrwarr
der verschiedenen Ämter und Ebenen, also beispielsweise zwischen den
Kreisgouverneuren, der Tübinger Militäradministration und der Baden-Badener Zentrale, einzelnen
Pariser Ministern und Ministerien, von Beratern, Botschaftern und Sonderbeauftragten
, von zahlreichen, ständig neu geschaffenen oder wenigstens geplanten Sonderbehörden
ganz zu schweigen. Gelegentlich dienen solche Kompetenzüberschneidungen und innerfranzösische
Kompetenzstreitigkeiten wohl auch dazu, die deutschen Gesprächspartner zu vertrösten
, ungeliebte Entscheidungen auf die lange Bank zu schieben oder andere dafür haftbar
zu machen, etwa amerikanische Stellen. Reichliche Beispiele gibt es auch für Geheimniskrämerei
, für plötzliche Veränderungen in der politischen Linie und die „Politik der Widersprüche",
wie es Klaus-Dietmar Henke genannt hat. Nicht zu kurz kommt auch das Gehabe als Besatzungsmacht
, die eifersüchtig über ihre Befugnisse wacht und die sehr empfindlich auf Kritik
reagiert. Gelegentlich unterlaufen bemerkenswerte Formulierungen, wenn etwa von „Provinzen
" der FBZ die Rede ist (30. April 1946) oder von französisch-amerikanischem „Kondominium
" (26. September 1950). Erstaunlich ist, wie wenig sich der Ton auf französischer Seite im
Laufe der Jahre ändert. Noch 1952 wird so geredet, als ob es inzwischen weder eine teilsouveräne
Bundesrepublik noch eine unmittelbar bevorstehende Überführung des Landes in den
neuen Südweststaat gäbe. Auf deutscher Seite dagegen sind die Unterschiede unübersehbar:
Man meint als Leser die konziliante Art von Carlo Schmid zu spüren und den vorsichtig tastenden
Widerstand von Lorenz Bock. Überdeutlich ist dann der Wechsel zu Gebhard Müller,
der bereits in der ersten Sitzung einen massiven Konfrontationskurs einschlägt (13. August
1948). Schließlich ist der zähe Wille in diesen Protokollen deutlich nachzulesen, die zugewiesene
, nicht eben gewählte Zone wirtschaftlich auszubeuten im Bereich der Lebensmittelproduktion
, der Holzproduktion (der berühmt-berüchtigten „E- und F-Hiebe"), der Demontage
und Maschinenentnahme. Für alle genannten Teilbereiche liefert der Band detailliertes Beleg-

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