Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
45(130).2009
Seite: 34
(PDF, 60 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2009/0038
Andreas Zekorn

Im Vergleich dazu sind die frühen -ingen-Orte zwar ebenfalls sowohl im landwirtschaftlich
siedlungsgünstigeren Albvorland als auch auf der Alb zu finden, doch insgesamt
ist ein relativ klarer Bezug zur Verkehrs- und Handelslage zu konstatieren. Dieser
Befund weicht nun von dem ab, was für die unterschiedliche Lagebezogenheit der
-ingen- und -heim-Orte im Breisgau herausgearbeitet wurde: Die Lage der -ingen-Orte
scheint dort eher von landwirtschaftlichen Interessen bestimmt gewesen zu sein, die
der frühen, mit Personennamen gebildeten -heim-Orte war dagegen eher verkehrsgeographisch
, an römischen Straßen ausgerichtet47. Auch für den Raum des heutigen Landkreises
Tuttlingen, wo es mehrfach mit Personennamen gebildete -heim-Orte gibt,
konnte ein derartiger Bezug für die -heim-Orte auf der Schwäbischen Alb festgestellt
werden. Hinzuzufügen ist, dass in der weiteren Region für die alemannische Zeit belegte
-ingen-Orte gleichermaßen an naturräumlich und verkehrsgeographisch günstigen Plätzen
anzutreffen sind, so liegen beispielsweise Spaichingen (TUT) oder Tuttlingen wahrscheinlich
an ehemals römischen Straßen. Verfolgt man die römische Straße von
Rottweil nach Sulz, so befinden sich an ihr bzw. in ihrer Nähe Dietingen, Irslingen, Böhringen
, Trichtingen und Böchingen. Ferner liegt Vöhringen an der Straße von Sulz Richtung
Ebingen48.

Für das Gebiet des Zollernalbkreises lautet der Befund, dass zunächst nur -ingen-
Orte archäologisch nachgewiesen sind und diese anscheinend nicht nur landwirtschaftlich
sondern auch verkehrsgeographisch orientiert angelegt wurden, während es für die
-heim-Orte keine solche Auffälligkeit insbesondere hinsichtlich der Verkehrsgeographie
zu geben scheint. Zudem sind diese -heim-Orte mit ihren fast ausschließlich lagebezogenen
Ortsnamen einer jüngeren Schicht zuzurechnen. Die Orte finden sich relativ

bei den -heim-Orten um Schörzingen verlaufen sein. Vgl. auch die Karte bei jänichen, Siedlung im
oberen Schlichemtal (wie Anm. 31), S. 31. - Zu den unterschiedlichen Bedeutungsmöglichkeiten oben
Anm. 29.

47 Hoeper, Die Ortsnamen im Breisgau (wie Anm. 3), S. 87ff. - Ders., Alamannische Besiedlungsgeschichte
im Breisgau (wie Anm. 3), S.31, 56.

48 Zum Verlauf der römischen Straße Sulz nach Rottweil und evd. Spaichingen: Archäologische
Karte des Kreises Balingen und der angrenzenden Gebiete, Kartenbeilage zur Kreisbeschreibung Balingen
(wie Anm. 28). - Schuster, Orts- und Siedlungsnamen (wie Anm. 38), S. 39. - Ders., Alamannische
Besiedlungsgeschichte an der oberen Donau im Spiegel der Ortsnamen, Urkunden und
archäologischen Funde. In: Alamannen zwischen Schwarzwald, Neckar und Donau (wie Anm. 1),
S. 69 - 73, S. 73. - Ders., Alamannische Besiedlungsgeschichte an der oberen Donau im Spiegel der
Ortsnamen, Urkunden und archäologischen Funde, in: Tuttlinger Heimatblätter 71 (2008),
S. 13 - 28. - In Spaichingen und Tuttlingen wurden alemannische Gräber gefunden. Weitere, an
römischen Straßen gelegene -ingen-Orte, die spätestens im 8./9. Jahrhundert urkundlich belegt sind,
finden sich in der Karte bei Borgolte, Königtum (wie Anm. 29), S. 95. — Zu den alemannischen
Gräbern in Spaichingen und Tuttlingen: Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach
Kreisen und Gemeinden, hg. von der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, Bd. 6,
Stuttgart 1982, S. 653, 673.

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