Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
45(130).2009
Seite: 61
(PDF, 60 MB)
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HERBERT ZANDER

Die jüdische Gemeinde Dettensee 1579 - 1939*

1. EINLEITUNG

Vor fast neunzig Jahren, im Jahre 1926, veröffentlichte Gustav Spier1 aus Haigerloch
in der Gemeinde^eitungfür die israelitischen Gemeinden Württembergs einen Aufsatz mit dem
Titel Die Geschichte der jüdischen Gemeinde Dettensee. Dieser Artikel, der auch bereits ein
Nachruf auf die nahezu erloschene jüdische Gemeinde ist, blieb, soweit dem Autor bekannt
ist, die einzige umfassende Arbeit zu diesem Thema.

Seit den 1960er Jahren wird Spiers Text in fast jedem einschlägigen Handbuch als
Quelle zur jüdischen Geschichte Dettensees verwendet. Nach Spiers Aufsatz wurde in
vielen Veröffentlichungen zur jüdischen Geschichte auch die jüdische Gemeinde Dettensees
punktuell erwähnt, wobei meist spezielle Aspekte in einem größeren Rahmen
behandelt werden.

Mit diesem Artikel soll in Anlehnung an Gustav Spiers Arbeit und unter Verwendung
neuer Quellen und Informationen der heutige Wissensstand zur jüdischen Geschichte
Dettensees in einem Gesamtüberblick dokumentiert werden. Daneben wird des öfteren
vergleichend und ergänzend auf die Situation der benachbarten Judengemeinden verwiesen
werden.

2. GESCHICHTLICHER ÜBERBLICK

Im Südosten des Landkreises Freudenstadt, auf der Hochfläche zwischen Neckar
und Eyach, liegt Dettensee, heute ein Ortsteil der Stadt Horb am Neckar. Erstmals urkundlich
erwähnt wird der Ort im Jahre 816 im Zuge einer Schenkung an das Kloster
St. Gallen. Dettensee, mit relativ kleiner Markung und stets geringer Bevölkerung, lag
zwischen den Herrschaften Wehrstein, Isenburg und Mühringen, ohne zu einer von

Mein Dank gilt vor allem Dr. Andreas Zekorn, Kreisarchiv Zollernalbkreis, der mich ermunter hat,
diesen Aufsatz zu verfassen, und während des Schreibens des Öfteren hilfreiche Unterstützung leistete.
Auch bei meiner Familie möchte ich mich bedanken, insbesondere bei meiner Frau, für die der Artikel
ein halbes Jahr ohne gemeinsame Freizeit bedeutete.

1 Geb. am 16.3.1892 in Zwesten in der Nähe von Kassel. Er kam 1924 als Rabbinatsverweser und
Lehrer an der jüdischen Volksschule nach Haigerloch: Über Lehrer Spier: www.alemannia-
judaica.de/bad_zwesten_synagoge.htm, (zuletzt geprüft am 18.2.2010). — Am 1.12.1941 wurde er
von Stuttgart nach Riga deportiert und später für tot erklärt: Bundesarchiv Koblenz (Hg.): Gedenkbuch
. Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland
. 1933-1945. 4 Bände. Koblenz (2. Aufl.) 2006, Bd. 4, S. 3305.

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