Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
46(131).2010
Seite: 7
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Geraubte Heimat

und 2 zwei der ersten Telefonanschlüsse im damaligen Hauptort des preußischen Regierungsbezirks
der Hohenzollerischen Lande.3C

Inzwischen hatte mit den Brüdern Siegfried und Karl Frank die zweite Generation
der jüdischen Familie die Geschäfte in Laiz und Sigmaringen übernommen. Siegfried,
der älteste Sohn von Sigmund Frank, war nach einer Lehre in Spaichingen, dem Gymnasialbesuch
in Konstanz, dem Wehrdienst und einem zweijährigen Volontariat bei der
Firma Kahn in Mannheim31 in die Familienbrauerei in Laiz eingetreten, in der nach dem

Ausscheiden von Gustav Frank am 19. Oktober 1900
Vater Sigmund der alleinige Gesellschafter und Inhaber
war. 1902 wird seinem Sohn Siegfried und drei Jahre später
dessen jüngerem Bruder Karl die Prokura erteilt. Am
12. Dezember 1905 werden die beiden Brüder zu persönlich
haftenden Gesellschaftern der Firma bestellt,
eineinhalb Jahre später, am 17. Mai 1907, übernehmen sie
mit dem Ausscheiden ihres Vaters Sigmund aus der Gesellschaft
die alleinige Verantwortung für die Löwenbrauerei
.32

Beide Angehörige der älteren Generation ziehen von
Laiz nach Konstanz, wo zumindest Sigmund Frank auch
weiterhin durch bemerkenswerte und teilweise wohl auch
Siegfried Frank als Jugendlicher, umstrittene geschäftliche und zumal bauliche Initiativen
Foto um 1895 öffentliche Aufmerksamkeit erlangt. In dem in der „Kon-

(Vorlage: Lisa Heyman, Florida). stanzer Zeitung" veröffentlichten Nachruf auf den am

6. Oktober 1916 mit 62 Jahren Verstorbenen wird Sigmund
Frank als markante Persönlichkeit,... eigenartiger, fester und unbeugsamer Charakter
und im Grunde genommen doch ... guter Mensch gewürdigt, der aus seinen langen
Jahren in Amerika viel praktischen Geschäftssinn mit herübergebracht habe, bei
dessen Anwendung er jedoch gerade in Konstanz wenig Unterstützung fand. Durch den
Bau der Passage habe er sich gleichwohl ein Denkmal gesetzt und den lange geplanten
Durchgang Hussenstraße-Lammgasse-Bahnhof geschaffen.33 In Konstanz ansässig sind
neben Sigmund Frank und seiner Frau Cilly auch sein Bruder Gustav mit Frau Mathilde
geb. Levi und offenbar drei Töchtern34 sowie schließlich auch Sigmunds Tochter Laura

30 Adress- und Geschäfts-Handbuch Hohenzollern'sche Lande 1914 (wie Anm. 27), S. 166, 208.

31 Zu Schul- und Berufsausbildung von Siegfried Frank vgl. die allerdings wenig präzisen Hinweise in der
„Hochzeits-Woche" (wie Anm. 2), S. 1 und darin vor allem „Siegfrieds Werdegang".

32 Abschrift Handelsregister über die Firma Gebrüder Frank (wie Anm. 18); Steim, Wirtschaften (wie
Anm. 2), S. 320.

33 Konstanzer Zeitung vom 7.10.1916, Rubrik „Aus Stadt und Land" (freundliche Übermittlung durch
das Stadtarchiv Konstanz).

34 Aus der am 5. September 1878 in Buttenhausen geschlossenen Ehe von Gustav Frank und Mathilde geb.
Levi (geb. 28.1.1858) gingen insgesamt fünf Kinder hervor: Siegfried (geb. 31.12.1878, gest. 15.5.1879),
Emma (geb. 31.3.1880), Rosa (geb. 16.7.1881), Ida (geb. 2.3.1887), Karl (geb. 1.1.1891) (Familienbuch Buttenhausen
, wie Anm. 9, Nr. 124; Personenstandsregister Buttenhausen, wie Anm. 10, fol. 38v). In einer Zusammenstellung
des Stadtarchivs Konstanz zu Juden aus der Stadt werden als Kinder von Gustav und Mathilde
Frank indessen nur die drei Töchter Emma, Ida und Elsa (sie) genannt (freundliche Mitteilung des
Stadtarchivs Konstanz).

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