Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
46(131).2010
Seite: 12
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Edwin Ernst Weber

der Möbelfabrikation wird 1930 auch das Gauselfinger Sägewerk wieder veräußert -
offenbar an den bisherigen Pächter Sägemeister Reichert.51

Eine weitere geschäftliche Initiative starteten die Gebrüder Frank und hier insbesondere
Siegfried Frank von 1926 bis 193152 im Automobilhandel und einer damit verbundenen
Reparaturwerkstatt und Tankstelle. Siegfried Frank ging dabei mit dem Autohänd-
ler Heinrich Hipp aus Gutenstein eine Geschäftsgemeinschaft ein. Im „Adreßbuch für
Hohenzollern" von 1928 werben „Frank & Hipp, Sigmaringen, Kraftfahrzeuge" mit einer
halbseitigen Anzeige für ihre erstklassigen Mercedes-Benz Personen- und Lastwagen,
Omnibusse, Krankenwagen, Motorfeuerwehrspritzen, Motor- und Fahrräder. Gleichermaßen
im Angebot sind die kleinen und billigen Chevrolet-Personen- und Lastwagen
sowie die rassigen und schicken 6 Cylinder Pontiac- und Oakland-Autos. Empfohlen
wird außerdem unsere neuzeitlich eingerichtete Reparatur-Werkstätte für alle
Systeme.51 Im Jahr darauf preist die Firma mit einer ganzseitigen Anzeige im „Hohen-
zollerischen Kalender" ihre ständige Kraftfahrzeug-Ausstellung in den Geschäftsräumen
des „Hauses zum Kameraden" in der Schwabstraße mit Omnibussen, Krankenwagen,
Last- und Lieferwagen für gewerbliche Zwecke, Motorspritzen und Feuerwehrleitern,
Zugmaschinen und Lastkarren an. Angeboten und vertrieben werden jetzt Automobile
von Mercedes-Benz, Motorräder von BMW und NSW sowie Fahrräder von NSU. In
einem offenbar umfangreicheren Lager gibt es Ersatzteile, Ausrüstung, Betriebsstoffe,
Zubehör und Gummi. Eine fachmännisch geleitete Reparaturwerkstätte aller Systeme
wird auch jetzt wieder eigens erwähnt. Über den Kraftfahrzeugbereich hinaus führt man
im Sortiment auch Mercedes- und Continental-Schreib- und Rechenmaschinen.54

Während in den Adressbüchern und Geschäftskalendern der Zeit nur vom Geschäftssitz
in der Schwabstraße 20 die Rede ist und für die Karlstraße 31 lediglich die erwähnte
Möbelfabrik vermeldet wird,55 wollen spätere Zeitzeugen von einem zweiten
Standort des Autogeschäfts im Saalbau wissen: Den Erinnerungen des Sigmaringer
Stadtchronisten Franz Keller zufolge befand sich im dazu eigens umgebauten und umgerüsteten
Saalbau ein Autohandel nebst Reparaturwerkstätte, während im ehemaligen
Gasthof zum „Guten Kameraden" in der Schwabstraße 1928 zusätzlich ein Auto-
ausstellungs- und Verkaufsraum eingerichtet wurde.56 Der frühere Sigmaringer Stadtbaumeister
Paul Kleck berichtet in einer Zeugenaussage 1957 von einem neben der Möbelfabrikation
im Saalbau eingerichteten Automobilhandel nebst Reparaturwerkstatt
und Tankstelle. Die technische Leitung hatte ein Kfz-Mechanikermeister namens Müller
aus Scheer, an den Siegfried Frank nach dem Tod seines Bruders Karl 1932 und der
Aufgabe der Möbelfabrik die Autoreparaturwerkstätte in der Karlstraße 31 verpachtet

51 Bescheid Landesamt für Wiedergutmachung Tübingen vom 7.3.1958 (wie Anm. 49). - Aussage Stadtbaumeister
i.R. Paul Kleck (wie Anm. 29).

52 Nachlass Keller (wie Anm. 23). - Im Bescheid des Landesamtes für Wiedergutmachung Tübingen vom
7.3.1958 (wie Anm. 49) sowie in der Wiedergutmachungsakte Anna Frank (wie Anm. 50) wird die Aufgabe
des Autohandeis auf 1929 datiert.

53 Adreßbuch für Hohenzollern, Ausgabe 1928. M.Liehners Hofbuchdruckerei Sigmaringen (Kreisarchiv
Sigmaringen).

54 Hohenzollerischer Kalender von 1929 (Kreisarchiv Sigmaringen).

55 Adreßbuch für Hohenzollern 1928 (wie Anm. 53), S. 62 u. 68.

56 Nachlass Keller (wie Anm. 23).

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