Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
46(131).2010
Seite: 44
(PDF, 40 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2010/0052
Waldemar Luckscheiter

1979, Oktober

Anordnung der Zwangsversteigerung der Synagoge bis spätestens September 1980. Damit
entspricht die Gläubiger-Bank des Eigentümers einer dringenden Bitte Wilhelm
Eckenweilers. In einem Schreiben vom 2. August 1979, nur wenige Tage nach der
Gründung der „Initiative", hatte er die Bank gebeten, unverzüglich die Zwangsversteigerung
einzuleiten. Er sah darin die einzige Möglichkeit, etwas gegen die bisherige Zurückhaltung
der öffentlichen Hand zu tun und diese in Zugzwang zu bringen. Abschließend
fügte er hinzu: Es wäre traurig und beschämend für die Bevölkerung in
Süddeutschland, wenn die einzige noch in der Substanz erhaltene Synagoge so vollends
zerfallen würde.26

Das Landratsamt des Zollernalbkreises ordnet im Wege einer Ersatzvornahme die
Wintersicherung der Synagoge an; der Eigentümer hatte auf entsprechende Aufforderungen
nicht reagiert.

1979, 5. November

Dr. Adolf Vees tritt von seinem Posten als 3. Vorsitzender des Fördervereins zurück. Er
begründet den Schritt mit dem oben zitierten Brief von Werner Nachmann. Nach dieser
Absage von jüdischer Seite konnte er sich mit dem Vereinsziel, nämlich der Restaurierung
der Synagoge, nicht mehr identifizieren.

Nachfolger wird, zunächst kommissarisch, ab 23. November 1982 (Neuwahlen) offiziell
, Waldemar Luckscheiter.

1979, 13. November

Elisabeth Ilg-Reininghaus, SPD-Stadträtin, setzt sich im Hechinger Stadtrat für den Erhalt
der Synagoge mit rascher städtischer Unterstützung ein. Ihre Äußerungen sind geprägt
vom fortschreitenden Zeitdruck (Zuschüsse, fortschreitender Verfall des Gebäudes
, kippende Stimmung infolge des Nachmann-Briefs, Unsicherheit im Hinblick auf
das Nutzungskonzept). So schreibt sie in einem Brief an Dr. Martin Widmann von der
PH Weingarten:

Die Stimmung in der Hechinger Bevölkerung - soweit man sie überhaupt zu hören
bekommt - wird immer negativer, vor allem im Hinblick auf eine sinnvolle Nutzung
und ein finanzielles Engagement der Stadt. Letzterer Gesichtspunkt könnte schon bei
den baldigen Vorbereitungen für den nächsten Haushalt eine Entscheidung beeinflussen
. Denn an die Zuschüsse des Denkmalamtes ist eine Eigenbeteiligung der Stadt
geknüpft. Und dann muß im kommenden Jahr alles unter den herannahenden Kommunalwahlen
gesehen werden!!27

26 Schreiben von Wilhelm Eckenweiler an die Dresdner Bank in Stuttgart vom 2.8.1979 (Archiv des Vereins
„Initiative Hechinger Synagoge e.V.").

27 Schreiben von Elisabeth Ilg-Reininghaus an Dr. Martin Widmann vom 13.11.1979 (Archiv des Vereins
„Initiative Hechinger Synagoge e.V.").

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