Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
46(131).2010
Seite: 55
(PDF, 40 MB)
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RUDOLF SEIGEL

Ein Ereignis und seine Deutung -
Vor 950 Jahren wurden Burchard und
Wezel von Zollern getötet

Burchardus et Wezil de Zolorin occiduntur. So berichtet Berthold von Reichenau in seiner
Chronik, und damit beginnt die auf zeitgenössischen und zuverlässigen Quellen
beruhende Geschichte des Hauses Hohenzollern.1 Wir erfahren hier über den Tod der
Zollern nur die Tatsache und nichts über die Ereignisse und Ursachen, die dazu geführt
haben, ebenso wenig, ob sie Brüder, Vater und Sohn oder Vettern waren. Doch die Geschichtsschreibung
über das Haus Hohenzollern wurde dadurch geradezu herausgefordert
, mit Quellenstudien und Phantasie der kargen Nachricht Bertholds eine Deutung
abzugewinnen.2 Zugleich kann diese Untersuchung zeigen, wie die Erkenntnis
entstand, dass mit dem Jahr 1061 die Geschichte des Hauses Hohenzollern beginnt.

1 Anlässlich der 900-Jahrfeier von 1961 hat der Verfasser über die Überlieferung der ersten Erwähnung des
Hauses Hohenzollern von 1061 berichtet (Hohenzollerische Jahreshefte 21 [1961], S. 23-28). Dazu ist
nachzutragen, dass inzwischen zwei neue Editionen der Bertholdschronik erschienen sind: Bertholds und
Bernolds Chroniken. Hg. von Ian Stuart Robinson. Übersetzt von Helga Robinson-Hammerstein
und Ian Stuart Robinson. Darmstadt 2002 (Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters
. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe XIV). Die Erwähnung von Burchard und Wezel hier S. 28 f.
- Die Chroniken Bertholds von Reichenau und Bernolds von Konstanz. 1054-1100. Hg. von Ian Stuart
Robinson. Hannover 2003 (Monumenta Germaniae Historica, Scriptores rerum Germanicarum, nova se-
ries 14). Die Erwähnung von Burchard und Wezel hier S. 193. - In dem genannten Beitrag von 1961 wurde
(S. 23 f.) auch auf die Verfasserfrage der Fortsetzung der bis zum Jahr 1054 reichenden Weltchronik Hermanns
von Reichenau hingewiesen. In die um die Bertholdschronik seit 1857 geführte Kontoverse hat
Franz-Josef Schmale 1974 die These eingeführt, dass Berthold der Verfasser der gesamten von 1054 bis
1089 reichenden Fortsetzung der Chronik Hermanns des Lahmen ist (Franz-Josef Schmale: Die Reichenauer
Weltchronistik. In: Die Abtei Reichenau. Neue Beiträge zur Geschichte und Kultur des Inselklosters
. Hg. von Helmut Maurer. Sigmaringen 1974, S. 125-158). Ian Stuart Robinson hat in den Vorworten
seiner oben gen. Editionen F.-J. Schmales überzeugende These aufgenommen und diese unter
Heranziehung weiterer handschriftlicher Überlieferung bestätigt. - Vgl. auch: Franz-Josef Schmale: Art.
„Berthold von Reichenau". In: Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon. Bd. 1 (1978),
S. 823f. und Ders.: Art. „Berthold von Reichenau". In: Lexikon des Mittelalters. Bd. 1 (1980), Sp. 2036.

2 Historiographische Überblicke zur Genealogie des Hauses Hohenzollern: Ernst Berner: Die Abstammung
und ältere Genealogie der Hohenzollern. In: Forschungen zur brandenburgischen und preußischen
Geschichte 6 (1893), S. 1-55. - Wolfgang Neugebauer: Das historische Argument um 1701. Politik und
Geschichtspolitik. In: Forschungen zur brandenburgischen und preußischen Geschichte. N.F. Beiheft:
Dreihundert Jahre preußische Königskrönung. Berlin 2002, S. 27-48. - Ders.: Preußen in der Historiographie
. Epochen und Forschungsprobleme der preußischen Geschichte. Hg. von Wolfgang Neugebauer

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