Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
46(131).2010
Seite: 64
(PDF, 40 MB)
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Rudolf Seigel

umbkhommen, wie dann Hermanuß Contractus, ain graf zu Veringen, daß inn seiner
cronickh unnder der jarzal tausentainundsechzig beschreibt.
Diser Burckhart hat vier sön gehabt: Friderich, Burckhart, Albrecht und wider Fride-
rich, auch ein tochter, Demut genant. So hat der Burckhart nache ein son gehabt, Ulrich
genant.7*5 Sein gemahel fraw Anastasia grevin von Reinfelden.

Wie kam Johannes Herold zu dieser Deutung des Ereignisses von 1061? In den Nachrichten
Bertholds von Reichenau zu 1061 konnte er nur einen einzigen Bezug zu
Schwaben finden: Die Ubergabe des Herzogtums Kärnten an den Schwaben Berthold
von Zähringen. Der Chronist Berthold hat sich dazu nicht weiter geäußert. Aber Herold
kannte die Weltchronik des 1103 verstorbenen Frutolf von Michelsberg, die 1515
in Augsburg gedruckt worden war36 und in der über den Konflikt zwischen Berthold
von Zähringen und Rudolf von Rheinfelden folgende Geschichte erzählt wird (nach
der Ubersetzung von Franz-Josef Schmale und Irene Schmale-Ott):

Otto von Schweinfurt, Herzog von Schwaben, verschied am 28. September (1057),
und Rudolf von Rheinfelden, der später König zu sein begehrte, erhielt das Herzogtum
; das war eine wichtige Ursache der Unruhen, durch die das Reich später in
Verwirrung geriet. Denn dasselbe Herzogtum hatte Kaiser Heinrich (HL) noch zu
Lebzeiten des Herzogs Otto dem Grafen Bertold, der später (1061) das Herzogtum
Kärnten erhielt, versprochen, und er hatte ihm seinen Ring gleichsam als Mahnzeichen
dafür gegeben; Bertold bewahrte ihn sorgfältig und legte ihn nach dem Tod
der beiden, nämlich des Kaisers und des Herzogs, der Kaiserin Agnes vor, die damals
das Reich leitete, und mahnte sie, die den Ring anerkannte, wegen des Herzogtums,
das ihm versprochen war. Da aber der erwähnte Rudolf (von Rheinfelden) bald nach
dem Tod des Kaisers dessen Tochter, die dem Bischof von Konstanz anvertraut war,
als Gattin heimführte - man weiß nicht, ob er sie auf Rat hin oder mit List entführte
-, gab die Kaiserin ihm um der Tochter willen dieses Herzogtum, nachdem er wieder
in Gnaden aufgenommen war, was Bertold nicht wenig erregte. Um diese
Erregung zu besänftigen, wird ihm (1061) das Herzogtum der Kärntner übertragen,
das später König Heinrich (IV.) dessen gleichnamigem Sohn auf seine Bitte übergab;
dann aber übertrug der König auf Betreiben einiger dieses Herzogtum (1077) seinem
Verwandten Liutolf und beleidigte so Vater und Sohn, da er beide missachtete. Da
nun Herzog Bertold gleichsam durch die Wiederholung früheren Unrechts tief erregt
war, wandte er alle Gedankenkünste, an denen er wahrlich reich war, auf das eine
Ziel, wie er sich nämlich an den beiden, das heißt am König und an Rudolf, rächen
könne: an diesem, weil er ihn um das versprochene Herzogtum betrogen hatte, an
jenem aber, weil er ihn des Herzogtums, das er schon empfangen hatte, beraubte?1

35 Hier kann auf Erläuterungen zu den Kindern Burchards verzichtet werden.

36 Der Druck erschien unter den Namen der beiden letzten Fortsetzer der Frutolfchronik: Conradi a
Liechtenaw Chronicon abbatis Urspergensis. Augsburg 1515. Der Text über Berthold von Zähringen und
Rudolf von Rheinfelden hier S. 179.

37 Frutolfs und Ekkehards Chroniken und die anonyme Kaiserchronik. Hg. und übersetzt von Franz-Josef
Schmale und Irene Schmale-Ott. Darmstadt 1972 (Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte
des Mittelalters. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe 15), S. 74-77. - Vgl. dazu: Alfons Zettler: Geschichte
des Herzogtums Schwaben. Stuttgart 2003, S. 172-175.

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