Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
46(131).2010
Seite: 66
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Rudolf Seigel

sandt wurde, und den Schoppe für Burchard von Zollern hielt, muss erst noch gefunden
werden.

Johann Martin Rauscher, Professor der lateinischen Sprache in Tübingen,45 der auch
als Genealoge geschätzt war, publizierte 1633 eine Stammtafel der Königin Maria Eleo-
nora von Schweden (f 1655), Tochter des Kurfürsten Johann Sigismund von Brandenburg
und Gemahlin des Königs Gustav Adolf.46 Rauscher konnte die zollerische Hauschronik
in Hechingen bei Fürst Johann Georg einsehen und baute den Stammbaum der
Königin von Tassilo bis zum ersten Burggrafen von Nürnberg auf die Stammfolge Herolds
auf. Auch Rauscher behauptet, wie Jakob Frischlin, Buchard und Wezel seien an
der Seite ihres Schwagers König Rudolf 1080 in der Schlacht an der Elster (apud Mers-
burgurri) gefallen; aber das Jahr 1061 nennt er wohlweislich nicht.

Die Rezeption der zollerischen Hauschronik in Franken betrieb am erfolgreichsten
der Bayreuther Historiker Johann Wolfgang Rentsch (1637-1690).47 Ihm stand ein
noch im 16. Jahrhundert für die Markgrafen von Brandenburg als Prachthandschrift
angefertigtes Exemplar der Chronik in der Bayreuther Hofbibliothek zur Verfügung.48

Sein ,Brandenburgischer Ceder-Hein' von 1682 behandelte die Geschichte des Hauses
Brandenburg von Tassilo bis zur Gegenwart. Rentsch war der letzte Autor, der
glaubte, eine weitere, bis dahin unbekannte Erwähnung von Burchard und Wezel gefunden
zu haben.

Burkhard Graf von 2ollern ist nebenst seinem Bruder Grafen Wetzet im Krieg umkommen
, Hermann Contract. adannfumj 1061. Burcardus & Wezilde Zolorin occi-
duntur. Stumpf in der Schweizer-Chronik meldet, dass diese beede Brüder das Clos-
ter Sulzberg im Brißgau gestiftet. Graf Burkards Gemahlin ist Frau Anastasia von
Rheinfelden gewesen.49

Aber Stumpf schreibt zum Jahr 1060, dass die Stifter des Klosters Sulzburg die Breisgaugrafen
Bezon und Berchtilon gewesen seien.50

45 Vgl. Ulrich Sieber: Professor Johann Martin Rauscher (1592-1655). Studien zur Geschichte der Universität
Tübingen im Dreißigjährigen Krieg (Diss. Phil.). Tübingen 1968.

46 Martin Rauscher: Stemma Mariae Eleonorae Sueccorum Augustae. o.O. 1633.

47 Vgl. Karl Müssel: Johann Wolfgang Rentsch und sein ,Brandenburgischer Ceder-Hein'. Leben und
Werk des ersten Professors am Bayreuther Gymnasium (1637-1690). In: Archiv für die Geschichte Oberfrankens
42 (1962), S. 55-90. - Neugebauer, Argument (wie Anm. 2), S. 39f.

48 Johann Wolfgang Rentsch: Brandenburgischer Ceder-Hein. Bayreuth 1682, S.37f. - Zur Bayreuther
Handschrift vgl.: Rainer-Maria Kiel: Die Hauschronik der Grafen von Zollern. Eine Prachthandschrift
im Bestand der Kanzleibibliothek Bayreuth. Beschreibung - Geschichte - Wirkung. In: Archiv für
die Geschichte von Oberfranken 68 (1988), S. 121-148. - Zur Geschichte der Bayreuther Handschrift kann
ergänzt werden: Die erste in einem Druckwerk enthaltene Beschreibung der Zollernchronik mit einer
Stammtafel der ersten 6 Generationen findet sich als Anhang bei Andreas Werner: Chronica des hochlöblichsten
, keyserfreyen Ertz- und Primat Stiffts Madeburg [Magdeburg]. Magdeburg 1584, S. 149-154.
Dort berichtet Werner, dass Graf Karl II. von Hohenzollern-Sigmaringen (f 1606) eine Abschrift der
Chronik etwa vor zweyen Jahren Markgraf (seit 1598 Kurfürst) Joachim Friedrich von Brandenburg, Administrator
des Erzbistums Magdeburg, zugestellt habe.

49 Rentsch, Ceder-Hein (wie Anm. 48), S. 272 f.

50 Johannes Stumpf: Schwytzer Chronica. Zürich 1546, S. 96b. - Vgl. Hansmartin Schwarzmaier: Baden
. Dynastie - Land - Staat. Stuttgart 2005, S. 33 f.

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