Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
46(131).2010
Seite: 84
(PDF, 40 MB)
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Andreas Zekorn

13. Jahrhundert gegründet wurden, vornehmlich
Burgfunktion erfüllten und auf den
Nahmarkt ausgerichtet waren.8

Welche Bedeutung der Stadt von den Grafen
von Hohenberg beigemessen wurde, zeigt
sich daran, dass sie im 13. und 14. Jahrhundert
zeitweilig Hof auf ihrer Burg zu Haigerloch
hielten und sich in den Urkunden häufig nach
Haigerloch nannten. Nicht weit von der Stadt
entfernt wurde im Jahr 1237 Kirchberg als
Hauskloster der Hohenberger gegründet,
das als Grablege für den Stifter des Klosters,
Graf Burkhard III., und dessen Sohn Graf
Albrecht II. diente. Gerade unter Albrecht,
der als Landvogt in Niederschwaben eine bedeutende
politische Position inne hatte und
eine zuverlässigen Stütze seines Schwagers
König Rudolf von Habsburg und dessen
Sohn Albrecht war, mag Haigerloch eine höfische
Prachtentfaltung erfahren haben, denn Albrecht, der sich auch als Minnesänger
einen Namen machte, residierte häufiger in Haigerloch. Später allerdings verlagerten die
Grafen von Hohenberg ihren Herrschaftssitz mehr und mehr nach Rottenburg, und
Haigerloch verlor an Bedeutung; verschiedentlich wurde die Stadt nach 1354 verpfändet
und sogar geteilt.9

Im Jahre 1381 erfolgte die Veräußerung der Grafschaft Hohenberg mitsamt Haigerloch
an Herzog Leopold III. von Osterreich, und die Stadt Haigerloch wurde alsbald
weiterverpfändet. In den Jahren nach 1381 sah Haigerloch viele Herren über sich. Die
Pfandschaftsinhaber residierten zeitweilig in Haigerloch.10 Hervorzuheben ist, dass

Das Wappen der Stadt Haigerloch: ein von
Silber und Rot geteilter Schild - übernommen
von den Stadtherren, den Grafen von Hohenberg
.

8 Zu den Stadtgründungen im Mittelalter und zum Typus der Kleinstadt vgl.: Edith Ennen: Die europäische
Stadt des Mittelalters. Göttingen 41987, S. 78 ff., S. 103 ff. - Arnold Scheuerbrandt: Südwestdeutsche
Stadttypen bis zum frühen 19. Jahrhundert. Ein Beitrag zur Kulturlandschaftsgeschichte und zur kulturräumlichen
Gliederung des nördlichen Baden-Württemberg und seiner Nachbargebiete. Heidelberg
1972, bes. S. 44 ff., S. 112ff. - Heinz Stoob: Kartographische Möglichkeiten zur Darstellung der Stadtentstehung
in Mitteleuropa besonders zwischen 1450 und 1800. In: ders. (Hg.): Forschungen zum Städtewesen
in Europa, Bd. 1. Köln, Wien 1970, S. 15-42, hier S. 28 und S. 33.

9 Hodler, Haigerloch (wie Anm. 2), S. 56, S. 72ff., S. 84ff. - Gönner, Kommunale Siegel (wie Anm. 7),
S. 144 f. - Maurer, Burgen (wie Anm. 6), S. 115 ff. - Adolf Klek: Grabstätte von Hohenberg-Grafen -
Erneuertes Gedenken in Kloster Kirchberg. In: Zollernalb-Profile 2. Hg. v. Zollernalbkreis. Hechingen
1990, S. 79-87. - Schöntag, 900 Jahre Haigerloch (wie Anm. 2), S. 15ff. - Blessing, Beitrag zur Geschichte
der Stadt (wie Anm. 4), S. 141 f. - Franz Quarthal: Graf Albrecht II. von Hohenberg. Territorial
- und Reichspolitik im ausgehenden 13. Jahrhundert. In: Graf Albrecht II. (wie Anm. 5), S. 11-55.

10 Volker Schäfer: Hochadelsherrschaft am oberen Neckar im Spätmittelalter. In: Quarthal, Zwischen
Schwarzwald und Schwäbischer Alb (wie Anm. 6), S. 161-176, hier S. 165 ff. (mit weiterer Literatur). - Allgemein
auch: Hodler, Haigerloch (wie Anm. 2), S. 88 ff., S. 93 ff. - Blessing, Haigerloch im Mittelalter (wie
Anm. 2), S. 18 f. - Karl-Friedrich Eisele: Studien zur Geschichte der Grafschaft Zollern und ihrer Nachbarn
. Stuttgart 1956, S. 3 ff. - Anton Lichtschlag: Urkunden zur Geschichte der Herrschaft Haigerloch

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