Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
46(131).2010
Seite: 125
(PDF, 40 MB)
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Erben und Sterben

Zahl Auswanderungsfälle
(Familien, Einzelpersonen)

1700 1710 1720 1730 1740 1750 1760 1770
Spättheresianische und josephinische Kolonisation

1763-1770 1782-1786

Getreidepreis für Kern in Augsburg in

Denar (Pfennig) für 1 Schaff (ca. 214,5 I)

Gang der (offiziellen) Auswanderung aus dem Raum

der späteren Hohenzollehschen Gebiete nach Ungarn

Gang der (offiziellen) Auswanderung aus dem

Hochstift Speyer

Auswanderungsgang aus den Fürstentümern
Hohenzollern-Hechingen und
Hohenzollern-Sigmaringen sowie aus
dem Hochstift Speyer. Quelle: Werner
Hacker: Auswanderung aus dem
Raum der Hohenzollerischen Lande
nach Südosteuropa im 17. und 18. Jahrhundert
. Eine Dokumentation. In:
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
5 (1969), S. 45-230. - Werner
Hacker: Auswanderungen aus dem
früheren Hochstift Speyer nach Südosteuropa
und Ubersee im 18. Jahrhundert
. Kaiserslautern 1969, S. 105-224.

selbst eine Besitzung angescbafet zu haben4, das heißt, die in der Lage waren, sich vor
Ort einzukaufen. Nach diesen Jahren ebbte die Auswanderung nach Ungarn ab, in den
Jahren 1802 und 1803 stiegen die Zahlen noch etwas, blieben aber bei 18 bzw. 9 Fällen.
Einen noch deutlicher von den staatlichen Unterstützungsmaßnahmen unabhängigen
Gang zeigt der Verlauf der Auswanderung aus dem Hochstift Speyer. Hier wirkte sich
die spättheresianische Kolonisation wenig, die josephinische kaum aus. Dass noch andere
Parameter für die Ansiedlung entscheidend waren, zeigt die Abhängigkeit von der
Getreidekonjunktur, die besonders in den Kriegen durch einen höheren Getreideverbrauch
angeheizt wurde. So besteht ein Zusammenhang zwischen den von Maria Theresia
geführten Kriegen, also zwischen hohen Getreidepreisen und vermehrten Dorfgründungen
.5

Aufgrund fehlender Statistiken lässt sich der Umfang der im 18. und frühen 19. Jahrhundert
insbesondere aus den südwestlichen Territorialstaaten des römisch-deutschen
Reiches, aus dem Elsaß und Lothringen in das Königreich Ungarn Ausgewanderten
nur vage schätzen; es dürften wohl etwa 150000 bis 200000 Menschen gewesen sein,
die sich in Ungarn niedergelassen haben. Es handelte sich zumeist um landarme sozia-

4 Generallandesarchiv Karlsruhe (fortan GLAK) 119, 196, o. fol.

5 Konrad Schünemann: Österreichs Bevölkerungspolitik unter Maria Theresia, Bd. 1. Berlin 1935 (Veröffentlichungen
des Instituts zur Erforschung des deutschen Volkstums im Süden und Südosten 6), S. 222
und 223. Er stellte fest, dass in den Komitaten von Veszprem und Fejer in 14 theresianischen Kriegsjahren
1200 Kolonistenfamilien in neuen Dörfern angesiedelt worden sind, hingegen in 15 Friedensjahren nur 350
Familien.

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