Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
46(131).2010
Seite: 167
(PDF, 40 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2010/0175
Erben und Sterben

5. Die Witwe Agnes Schoch:

Da sie nun sehr kümmerlich mit ihren Kindern leben muß (1783)

Einführende inhaltliche Bemerkungen: Agnes Schoch aus St. Anna (ung. Üjszentan-
na, rum. Säntana) bei Arad, heute Rumänien, musste wegen des Todes ihres Mannes
Ende 1782 ihr kleines Haus verkaufen und lebte seither mit ihren beiden Kindern sehr
kümmerlich. Da erwies sich eine Nachricht vom 11. Januar 1783 aus ihrem Herkunftsort
Dettingen in der damaligen, zum aargauischen Benediktinerkloster Muri gehörigen
Herrschaft Glatt als Rettung in letzter Not: Sie sollte einen kleinen Betrag von ihrem
Bruder Georg in Höhe von knapp 30 Gulden erben. Schon wenige Wochen nach der
Einsendung der notwendigen Nachweise überreichte ihr der Pfarradministrator Felix
Lengyel, der sie in ihrem Bemühen unterstützt hatte, das Geld aus Deutschland. Uberglücklich
über das kleine Erbe küsste sie dem Pfarradministrator als Überbringer des
Geldbetrages die Hände. Nur eine bayerische Goldmünze machte ihr Sorgen, da diese
kein gangbares Geld in ihrer neuen Heimat sei.

Fundort der Quellen unter Nr. 5: Kreisarchiv Zollernalbkreis Balingen (KrArchBL),
Oberamt Hechingen, Hech 2b, Dettingen, Nr. 10, 1783-1836.

5.1. Sankt Anna (ung. Ujszentanna, rum. Säntana), 18.02.1783. Bestätigung des
herrschaftlichen Inspektors Anton Török über die Forderung der Agnes Schoch

Nachweis über die Anwesenheit und die Lebensumstände der aus Dettingen stammenden
und jetzt in Sankt Anna lebenden Waise Agnes Schoch, die für ihre beiden Kinder
das ihr zustehende Erbe ihres Bruders Georg in Dettingen fordert.

Infrascriptus per p[rae]sentes fidem facio, et attestor, quod Agnes Schochiis Detinga
oriunda hic in SfanctaJ Anna nunc Vidua, et orphana relicta cum duobus prolibus
partemque suam ibidem obtingentem ex relicta haereditate Fratris sui Georgii Schoch
deposcentem ad edocandas proles suas Humillime postulat. Datum Szent Anna 18"
Februarii 1783°. Antonius Török, Ifnclytus] Dominus Inspector.

Übersetzung

Als unterzeichnender Zeuge bekräftige ich vor den Anwesenden, dass Agnes Schoch,
aus Dettingen stammend, hier in St. Anna, jetzt Witwe und verlassene Waise mit zwei
Kindern, das ihr eben dort zustehende und eingeforderte Erbteil aus dem verbliebenen
Erbe ihres Bruders Georg Schoch zur Erziehung ihrer Kinder demütigst verlangt.
Ausgestellt in St. Anna, 18. Februar 1783. Anton Török, Herrschaftlicher Inspektor.

5.2. Sankt Anna, 18.02.1783. Weitere Bestätigung über die Forderung der Agnes
Schoch, ausgestellt durch den Pfarradministrator der Piaristen, Felix Lengyel

Neben der herrschaftlichen Bestätigung erfolgt zudem dieser vom Pfarradministrator
Lengyel ausgestellte Nachweis über die Erbforderung der Agnes Schoch zu Erziehung
ihrer Kinder. Original in Latein.

Übersetzung
Attestat.

Den Anwesenden bezeuge ich, dass Agnes Schoch aus Dettingen stammend, jetzt hier
in St. Anna als arme Witwe mit zwei Kindern lebt und den ihr zustehenden Teil aus

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