Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
46(131).2010
Seite: 179
(PDF, 40 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2010/0187
Erben und Sterben

7.5. Sulk, 12.01.1821. Franziska Lorch, geb. Mayer, berichtet dem Oberamt Straßberg
vom Tod ihres Mannes Sebastian Lorch

Die Witwe Franziska bittet darum, dass in Kaiseringen eine Messe für ihren Mann gelesen
werde, wobei das Geld dazu aus der noch übrigen Erbmasse entnommen werden soll.

Schätzbarester Herr Amtsverwalter!

Das an meinen Man erlassene Schreiben vom 23ten April 1820, habe ich richtig erhalten
, samt denen darinn enthaltenen 16fl. 30 xr., ich danke Ihnen vielmal vor die
uns erzeigte Güte.

Der Brief traf meinen Man nicht mehr beim Leben an, er starb den 7ten May in Pets-
vdr. Dorten ging es uns so weit gut, allein das Militär mußte aus maschiren. Ich ging
also wieder zurük nach Sulok, allwo ich und mein Sohn uns noch befinden. Mein
Sohn geht noch in die Schule, alsdann werde ich ihn ein Handwerk lernen lassen.
Den Herrn Vogt und Joseph Köret laß ich schönsten grüßen. Mein Man hatte großes
Verlangen, Sie noch einmal zu sehen, er hatte aber die Gnade nicht von Gott.
Ich habe in meines Mannes Krankheit eine Heilige Messe versprochen, welche in Kaiseringen
solle gelesen werden; ich bitte machen Sie Anstalten, daß diese Messe gelesen
wird, es soll von dem Gelde genommen werden, was noch dorten ist.
Meines Mannes Begräbniß hat mich 34 fl. in BfankoJ Zetl kost oder in Silber 13 fl. 36
xr., aber dieß alles hat das Löbliche Militär vor mich ausgezahlt unentgeltlich.
Den Kaspar Hartman laß ich auch grüßen, auch nach ihme hatte mein Man ein großes
Verlangen.

Auch meinen Bruder Xavery Mayer laß ich schönsten grüßen. Ich hab Ihnen schon
2mal geschrieben, aber keine Antwort von Ihnen erhalten. Sie sollen mir berichten,
wie es Ihnen geht. Ich möchte gerne wieder dorthin, wann ich wüßte, das ich dort leben
könnte, sie sollen mir ihre Meinung darüber schreiben. Mir hat es schon sehr übel
gangen, daß ich es Ihnen nicht beschreiben kann, wenn ich nicht gutherzige Leute
angetrofen hätte, lebte ich schon lang nicht mehr, hätte aber nur mein Man das Leben
erhalten, so hätte ich noch alles gern überstehen wollen.

Herrn Vogt Franz Maute laß ich auch schönsten grüßen, meine Schwäger laß ich
auch schönstens grüßen.

Bitte um eine baldige Antwort; auch diesen Brief an meinen Geschwistert zu übersenden
. Die Adresse ist zu machen: An die Witwe Franziska Mayerin bey Herrn Lehrer
Mathias Dienstenberger in Szulok über Wien, Canisa, Istvandi a Szulok.
Auch mein Sohn Peter läßt alle Freunde schönstens grüßen und für sie sollen nicht
vergessen auch ihn. Szulok am 12ten Jänner 1821.

7.6. Sulk, 24.06.1821, 01.07.1821. Brief von Franziska Mayer, verwitwete Lorch
schreibt erneut an das Oberamt Straßberg

Die Witwe berichtet über ihre traurige Lage und bedauert, dass sie auf ihre beiden vorhergehenden
Schreiben keine Antwort erhalten habe.

Szulok am 24ten Juny 1821. Wohlgebohrner Herr Herr Amtsverwalter!
Da ich schon zweymal an Sie geschrieben, und nie keine Rükantwort erhalten habe,
so zweifle ich, ob meine Briefe in Ihre Hände gekommen sind; ich berichte Ihnen daher
nochmalen: Daß ich die an uns überschikte 16fl. 30 xr. richtig empfangen habe.

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