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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1926/0431
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Zeitschrift für Paraosvchdocie. 7. Heft. Uuli 1926.)

Spiel der Hände erinnerte an die Art, wie K|imder sich bei freien Tänzen
benehmen.

Bei den folgenden Musikstücken ließ ich T. ohne Hypnose zuhören und
bat ihn, mir die Vorstellungen mitzuteilen, die ihm beim Hören auftauchten.

Es wurde nun eine Reihe Stücke aus den Schumannschen „Kinderszenen
" vorgetragen. Im allgemeinen gab T. mit seinen Beschreibungen durchaus
nicht den Charakter der Stücke wieder. Freilich weiß ich nicht, inwieweit
man eine treffendere Kennzeichnung musikalischer Inhalte von einem zwar
musikalischen, aber nicht musikalisch gebildeten Menschen erwarten
darf. —

Ich habe in den obigen Darlegungen den Werdegang und die Persönlichkeit
eines 53 jährigen Psychopathen geschildert, der auf seelischem Gebiet
eigenartige Züge und Fähigkeiten erkennen läßt. Auf die hellseherischen
Erlebnisse des T., von denen ich nur eins, das ich miterlebte, hier wiedergab,
bin ich absichtlich nicht genauer eingegangen. Dennoch gehören sie unbedingt
zu dem Gesamtbilde der Persönlichkeit. Dagegen scheinen mir die k r y p t o -
skopischen Versuche durchaus beachtenswert zu sein; wenn auch nur zweimal
ein einwandfreies Ergebnis erzielt wurde, so ist das doch unter der geringen
Zahl der angestellten Versuche anscheinend ein greifbarer Erfolg, der mich
veranlassen wird, in dieser und ähnlicher Form Herrn T. weiter zu prüfen.

Ich hoffe durch diese Mitteilung weiteren Kreisen meiner Fachkollegen
Anregung zur Diskussion und Nachprüfung gegeben zu haben. Die Erfahrung
der letzten Jahre hat mir gezeigt, daß es nicht angeht, dem Laienpublikum
gegenüber achtlos oder gar verächtlich an Erscheinungen vorüberzugehen, die
zweifellos in das Gebiet psychiatrisch-psychologischer Forschung hineingehören.

Berichte über SpontanphSnomene.

Das Irrliditphänomen.

Von Johannes 111 i g, Göppingen.

Spontan ohn? erkennbare Lrsache auftretende Lichlerscheinungen mit einer
den bekannten Naturgesetzen scheinbar zuwiderlaufenden Eigenbewegung sind
seit den ältesten Zeiten so häufig beobachtet worden, daß sich selbst Brockhaus
und Meyer veranlaßt sahen, sie unter den Stichworten „Irrlichter" und „Irr-
wische" zu erwähnen. Sie charakterisieren sie als „kleine, unbeständige Fiämm-
chen auf Sumpfboden, deren Entstehung nicht bekannt ist". Da ein Konversationslexikon
vorsichtig sein muß und trotz seiner Vielwisserei eben doch auch
nicht alles wissen kann, mag dieser hilflose Text hingehen, der wenigstens zugesteht
, daß es gewisse Lichterscheinungen, die das Volk Irrlichter nennt, gibt,
die man vorläufig nicht erklären kann. Der Naturforscher Dr. B. Brand, Beizig
(Mark), hat während des Krieges zahlreiche „Irrlichter" beobachfet, über die er
im Jahre 1918 in einem längeren Aufsatz in den bei Springer, Berlin, erscheinenden
„Naturwissenschaften" Bericht erstattete. In einem Walde in Westrußland
waren es durch faules Holz erzeugte Lichterscheinungen, die er feststellte,
ebenso im Concywald (Aisnedepartement). Im Mai 1916 sah er in einer Wiesenniederung
am Saume der Beresinasümpfe nahe Bodganow über der Grasdecke
sich ein bleiches, bläulich leuchtendes dampfartiges Flämmchen bald langsam,


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