Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 5
(PDF, 78 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Simsa: Experimente mit dem Medium Wolf. 5

Woher nehmen die Zwangsvorstellungen ihren Ursprung und
t^raft? Das Medium ist immer zu gewissen Handlungen gezwungen. Der Verstand
erzielt bei diesen Zwangsvorstellungen gar nichts, höchstens, daß er das
Dumme und Konträre bekämpft und dadurch noch größeren Widerstand
reizt.

Das Medium wird immer von etwas geplagt und verfolgt. Wir finden immer
sado-masochistische und paranoische Andeutungen, Schuldgefühl, Gewissensbisse
— die sich in Phänomene umsetzen — (Steinregen, Stechen, Verluste).

Die Analogie mit Zwangsvorstellungen bei normalen Neu-
rasthenikern ist evident.

Wolf muß z. B. etwas machen, was ihm zuwider ist: „Schlage, haue",
„bringe eine andere Farbe" beim Kartenspiel —, „geh hinein" — zwecklos in
ein Geschäft. Nebst dem hat er gute Ratschläge.

Das Unterbewußtsein arbeitet manchmal sehr genial und gescheit, manchmal
sehr kindisch und primitiv und wild phantastisch. Es ist nicht so schwer, dieses
unbändige Wesen durch kluge Kompromisse und Suggestionen zur fruchtbaren
Arbeit zu erziehen.

Bedingungen im Verlauf der Seancen. Wir machen keine Zeremonien
, verlangen nur ein anständiges und respektvolles Benehmen, gutes Gemüt
und Wohlwollen — also nichts mehr, als in jeder guten Gesellschaft. Weil
es sich um psychische Erscheinungen handelt, muß man psychische Zustande
des Mediums, der Umgebung, des Zirkels beachten. Wir sind alle telepathisch verbunden
. Das Medium ist schofl stationär und produziert auch bei ungünstigen
Verhältnissen immer etwas. Im Trance spricht man zum Alathos, als zur
führenden Persönlichkeit, die das Medium gegen böse Kräfte schützt.

Die beste Teilnehmerzahl ist sieben bis zehn; größere Gesellschaft stört und
strengt das Medium zuviel an. Regelmäßige Seancen haben wir jeden Mittwoch,
bei fremden Gästen nach Bedarf.

Belichtung. Wir trachten das Medium an rotes Licht und überhaupt
an größere Deutlichkeit zu gewöhnen. Kontrolle durch Händehalten, phosphoreszierende
Platten und Hand- und Kopfbänder. Wissenschaftler sind immer
willkommen. Mit Betrug brauchen wir nicht zu kämpfen, weil genug Phänomene
sich bei vollem Licht abspielen — vor und nach der Seance. Zur
Ablenkung der Aufmerksamkeit und zur Aufheiterung wird Grammophon
gespielt.

Das Medium fällt leicht in ruhigen Trance und es folgen gleich Berührungen
, Apporte usw. Ein Trance dauert eine halbe bis drei Viertel Stunde, die
Seance zwei bis drei Stunden.

Die Seance ist für uns psychische Symphonie, Rekreation,
psychologische Spiele für uns, nicht Variete und zur Sensation. Wir wollen
die Resultate wissenschaftlich auswerten und trachten, uns nötige Apparate
anzuschaffen. Der Erfolg liegt auf der Hand.

Die Mehrzahl der Seancen hat ruhigenVerlauf, und man sieht immer
genug von dem, was man wünschen kann — Apporte von Kleinigkeiten von der
Nähe und aus der Ferne, von großen Gegenständen, Telekinesen verschiedener


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