Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 87
(PDF, 78 MB)
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Kleine Mitteilungen. 87

ger als die Hälfte der Herstellungskosten überhaupt ausmachen, können unberücksichtigt
bleiben, da sie an sich gleich seien" ...

Unsere Leser werden dies bei Betrachtung der obigen Zahlen nicht ganz
verstehen, man braucht nur den fertigen Jahresband der Schröderschen, nicht in
mehrwöchentlichen sondern in mehrmonatlichen Zwischenräumen erscheinenden
Hefte mit dem unsrigen zu vergleichen. Der Sachverständige meint weiter, da
unser Verleger in jedem Hefte seine übrigen Verlagserscheinungen anzeige und
deren gewiß auch verkaufe, werde er auch an seiner Zeitschrift eine kostenlose
bezügliche weitere Einnahme haben! (Das Wort „bezüglich" ist ein
Lieblingswort von Schröder, und erscheint auf jeder Seite mehrfach in
stets gleichbleibender Überflüssigkeit!)

Der Sachverständige übersieht dabei, um nur eines in dieser gänzlich falschen
, weil abwegigen und ganz willkürlichen Parallelstellung zu erwähnen, daß
unser Verleger auch Honorare für seine Mitarbeiter zahlt, während Schröder sowohl
als sein eigener Herausgeber und Verleger sowie hauptsächlicher Mitarbeiter
in Personalunion sich uns darstellt.

Noch einen Augenblick müssen wir bei diesen geschäftlichen, aber nicht uninteressanten
Dingen verweilen. Herr Schröder teilt auf dem Umschlag seines
letzten am 21. Dezember erschienenen Heftes seinen Lesern mit (das vorletzte
erschien am 30. September!), daß wir „in mehr als beweglichen Klagen um
unsere Weiterexistenz sammeln gehen". Wir freuen uns, daß unsere Verleger,
die beiden Herren Oswald und Viktor Mutze, den Lesern in diesen an sich so
erhebenden Zeiten auch einmal die Notwendigkeit des Opferns für unsere Sache
vor Augen gehalten haben, und freuen uns besonders, im De/emberheft aus der
letzten Mitteilung des Verlages an die Leserschaft vernommen /u haben, daß er
„mit großen Hoffnungen" in das neue Jahr gegangen ist. Wir vermögen auch in
den Aufrufen an die Leser so gar nichts Absonderliches zu sehen, wenn sogar
die Pariser „Revue Metapsychique" des Dr. Osty eine „Permanente Subskription
zur Ausdehnung der Untersuchungen des Instituts" veröffentlicht, wobei man bedenken
muß, daß dieses gew'ß fest fundiert, reichlich subventioniert und in
einem fast fürstlich zu nennenden eigenen Besitz untergebracht ist!

Zum Schluß nun noch eine kleine Belustigung für unsere Leser und eine
Abfertigung des Herrn Professors. Im De/emberheft, Nr. 5, bringt er einen sog.
Nekrolog auf Erik Jan Hanussen, von einstweilen 4 Seiten, der Schluß folgt. In
einer Fußnote hören wir, daß dieser Nachruf bereits im Mai 1933 geschrieben sei,
und wegen Raummangels bishep zurückgestellt werden mußte. (Raummangel
ist bedauerlich, wenn man nur in der Lage ist, aus Clott weiß welchen Gründen
das kleine Heftchen alle drei Monate erscheinen /u lassen!)

Wir müssen uns dabei erinnern, daß Schröder vor einigen Jahren in dem
Leitmeritz^r Prozeß als Berliner Sachverständiger zugunsten Hanussens vernommen
worden ist. Es ist anzunehmen, daß auch späterhin persönliche Beziehungen
zwischen den beiden hier fortbestanden haben, was ja auch daraus erhellt, daß
der spätere Buchdruckereibesitzer und Verleger Hanussen eine gewisse Zeit lang
Schröders Zeitschrift gedruckt hat. Diese anscheinend Herrn Professor Schröder
zur Treue übers Grab hinaus verpflichtende Tätigkeit des Anfang April vorigen
Jahres so trrgisch Umgekommenen ließ ihn einen langen Nekrolog verfassen,
über dessen Berechtigung oder Nichtberechtigung hier nicht gestritten werden
soll. Uns interessiert auch hier wieder diese Tatsache nur insofern, als sie zu
Angriffen gegen uns benutzt wird. Selbstverständlich verurteilt Schröder unsere
damalige kurze Berichterstattung im Maiheft 1933, zu der lediglich Pressenotizen
den Untergrund abgegeben hatten. Wir haben nie den Vorzug gehabt,
Herrn Hanussen persönlich kennenzulernen, ja mehr, wir haben ihn niemals gesehen
noch gehört. Nicht einmal einen seiner zahlreichen pomphaft angekündigten
Vorträge haben wir uns angehört, nicht einmal seine Darbietungen in der
Skala haben uns anzulocken vermocht, den Mann, von dem doch fast alle Welt
sprach, anzusehen. So wenig interessierte uns persönlich eine Mode- und Zeiterscheinung
vom Schlage des Genannten, wie wir in gleicher Weise uns \on
einem anderen großstädtischen „Hellseher", dem lange im Schatten Hanussens
wirkenden Max Moecke, peinlichst ferngehalten haben, wofür uns dieser nicht
nur mit zahlreichen grenzenlos überheblichen Briefen bedachte, sondern auch in
seiner damaligen Wochenzeitung öffentlich mit seinen Schnurrigkeiten beehrte.


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