Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 113
(PDF, 78 MB)
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Messer: Professor Jaensch über Telepathie.

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Jaensch fügt hinzu: die Erzählung vieler ähnlicher, z. T. noch auffälligerer
Erlebnisse würde „eine Anzahl Druckbogen" füllen. Auch von vertrauenswürdigen
Bekannten (die durchaus nicht zum Ekstatischen neigten) habe er Analoges
erfahren. Ein Marburger Lehrer habe sich vorgenommen, am nächsten Tag den
ihm gut bekannten Professor der Medizin, Eduard Müller, aufzusuchen. In der
Nacht habe er diesen aufgebahrt gesehen, daneben seine Gattin stehend und dem
Besucher abwinkend. Tatsächlich sei in dieser Nacht Prof. Müller völlig unerwartet
gestorben. — Ein anderes Beispiel 1

„Eines Tages ließ ich die Dame, die seit längerer Zeit Schreibarbeiten für
mich durchführt, zu mir bitten. Bisher hatte ich ihr immer Manuskripte diktiert
, die für den Druck bestimmt waren. In diesem Falle jedoch beanspruchte
ich ihre Hilfe für die Niederschrift einer akademischen Vorlesung, die ich mir
für eine der nächsten Kolleg-Stunden vorbereitet hatte. Wie sie mir dann mitteilte
, hatte sie, kurz bevor ich zu ihr schickte, im Mittagsschlaf einen eigentümlichen
Traum gehabt: sie schriebe wieder bei mir, und eine Stimme gebot mir,
dem Diktierenden, es dürfe nicht zu laut gesprochen werden, ,damit die Studenten
das Kolleg nicht schon vorher hörten."

Derartige Erfahrungen von ihm selbst und von anderen hätten aber noch
nicht ausgereicht, sein Mißtrauen zu zerstreuen, wäre nicht noch ein ganz besonderer
Fall hinzugetreten, der seine Skepsis endgültig erschüttert habe.
„Ich sah im Traum eine Tafel, ähnlich einer Schulwandtafel, auf der unten
,Februar' stand, während sich oben drei Reihen von Quadraten befanden. Ein
Schulkind stand daneben, wies mit einem Stab auf die Reihen und forderte
mich auf, abzuzählen. Ich tat es und stellte fest, daß die Zahl der Quadrate ,17*
betrug. Am Morgen teilte ich meinen Hausgenossen mit, — es war Anfang
Januar —, ich hätte sehr intensiv und deutlich vom 17. Februar geträumt; mit
diesem Datum würde es wohl wieder eine besondere Bewandtnis haben. Wenige
Stunden darauf erhielt ich von einem Bekannten einen Brief, in dem er mir
mitteilte, daß er am 17. Februar in einer benachbarten Stadt sein* müsse und
mich dabei besuchen wolle. Aus dem Brief ging hervor, daß er, während er
dieses schrieb, sich innerlich sehr viel mit mir beschäftigt haben mußte. Ich
habe, soviel ich mich erinnere, nie zuvor von einem Datum geträumt. In diesem
einzigen Falle, wo dies nün geschah, handelte es sich um ein Datum, das mir
vorher nie genannt worden war, das für mich völlig uninteressant war und in
keiner Weise in meinem Leben eine Rolle gespielt hatte... Das besonders Auffällige
dieses Erlebnisses liegt in seinem zahlenmäßigen Gharaktek-,
in der besonderen Präzision, die eine Übereinstimmung immer dann
annimmt, wenn sie eine zahlenmäßige ist. Auch die Stärke der exakten
Wissenschaften und die Sicherheit ihrer Ergebnisse beruht ja nicht zum kleinsten
Teile darauf, daß sie sich zahlenmäßiger Übereinstimmungen bedienen und sich
auf solche stützen können. Wie soll ich es, wenn hier bloßer Zufall waltete, mit
den Grundtatsachen der Wahrscheinlichkeit in Einklang bringen, daß ich —
wenigstens soweit ich mich erinnern kann —, ein einziges Mal in meinem Leben
von einem Datum träume, und daß in diesem Falle der Inhalt meines Traumes
und der Vorstellungsinhalt einer in der Form an mich denkenden Person aah-<

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