Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 124
(PDF, 78 MB)
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Zeitschrift für Parapsychologie. Heft 3. (März 1934.)

der Platte gezeichneten Risse am Körper des Mediums. Sehr interessant ist
auch ein komplizierter Versuch, bei dem Rochas die magnetischen Ausstrahlungen
seiner eigenen Hand, vermittels denen er seine Somnambule einzuschläfern
pflegte, in eine Glasplatte sammelte und diese dann von einem hinter einem
Schirm versteckten Gehilfen auf ihre odisierte Photographie legen ließ. Die
Somnambule, bisher völlig wach, schlief sofort ein, und Rochas verschwand, um
das Experiment zu kiönen, nun selbst hinter dem Schirm und weckte die
Schläferin dadurch, daß er ihr Bild anblies" (Eberhard Buchner, Von den übersinnlichen
Dingen, S. 65). Sehr instinktiv ist auch der Versuch, bei dem Emanation
aus der Nasengegend des Mediums auf ein mit Wasser gefülltes Glas
verladen wurde. Als man in einem entfernten Zimmer einen Veilchenstrauß in
dieses Wasserglas tauchte, hatte die Vcisuchsperson die deutliche Empfindung
des diesen Blumen eigentümlichen Geruches.

Von dem durch diese Experimente gewonnenen Standpunkt aus erscheint die
Mumienlehre des Paracelsus in einer besonders interessanten Beleuchtung. Unter
Mumien sind Kot, Eiter, Schweiß, Blut, Harn, Speichel, aber auch Nägel, Haare,
Teile der Haut eines erkrankten Körpers zu verstehen. Die tiefere Ursache, das
eigentliche Wesen der Krankheit besteht in einer Veränderung der odischen Beschaffenheit
, in einer Störung der odischen Verhältnisse. Die Mumie ist mit
dem Od der erkrankten Person geladen, also in diesem Sinne Krankheitsträger.
Wird sie nun einem Baum einverleibt oder einem Tiere eingegeben, so überwindet
der gesunde Organismus, der infolge des nun hergestellten odischen
Konnexes immer mehr Krankheitsbedingendes aus dem Patienten an sich zieht,
die odische Ursache der Krankheit und beseitigt somit deren Wirkung. Geht der
Baum oder das Tier allmählich ein, so wird durch endgültige Vernichtung und
Aufhebung der Krankheitsbedingungen dasselbe erreicht. Diese „sympathetische*'
Heilweise wird noch heute zum Beispiel im sächsischen Erzgebirge ausgeübt, und
es ist nichts allzu Seltenes, daß der Spaziergänger, an einem Getreidehalm oder
einem Baumzweig festgebunden, einen Streifen Zeug findet, der vielleicht von
einem Verband abgetrennt wurde. Auch sorgfältig „verspundete" Öffnungen in
Bäumen kann er entdecken, in denen sich nach Entfernung des Verschlusses eine
Mumie vorfindet. Wenn die Mumie fließendem Wasser übergeben oder eingegraben
wird, worauf man die Stelle besät, oder wenn sie selbst als Patient betrachtet
und zum Beispiel mit „sympathetischem** Pulver behandelt wird, so beruht
dies alles auf der Voraussetzung des Paracelsus, daß die Mumie in odischer
Verbindung mit der erkrankten Person steht und daß die Prozeduren, die mit
jenen vorgenommen werden, auf diese zurückwirken. Noch immer sind volkstümliche
Bücher im Handel, die derartige Rezepte und Anweisungen enthalten.
Zweifelsohne ist auch in dieser mittelalterlichen Mumienlehre ein Körnchen
Wahrheit verborgen.

Zusammenfassend glaube ich mich zur Aufstellung folgenden
Gesetzes berechtigt: Das verladene Od steht mit
der Odquelle in dauerndem, schwingendem und strahlendem
Konnex.

Wenn nun bei psychometrischen Leistungen, wobei ja der be-


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