Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 153
(PDF, 78 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1934/0174
Fellmann: Xenoglossie oder Phantasie?

153

des Tisches, also weiter entfernt, sitzende Dr. Simsa will es vom Sofa her gehört
haben, das hinter mir stand. Dann wäre es erst recht außerhalb der Reichweite
des Mediums. Dr. Simsa hatte ein paarmal plötzlich Licht gemacht mittels
einer Polizeilaterne (Weißlicht), ohne daß etwas zu sehen gewesen wäre. Bei
Licht hörte das Geräusch sogleich auf. Das Medium war dabei nicht im gewohnten
Trance und beobachtete selbst mit lebhaftem Interesse. Am 17. Mai
wiederholte sich das Phänomen, doch viel schwächer. Nachdem Licht gemacht
worden war, hörte man an der vermutungsweise gleichen Stelle, die jetzt beleuchtet
war, ein Klopfen, oder eigentlich mehr ein Knarren. Das wache Medium
klopfte nun seinerseits mit dem Finger auf den Fußboden und jedesmal
erfolgte als Antwort jenes Knarren im Fußboden, das übrigens schwer zu lokalisieren
war und, wie es schien, die Stelle wechselte.

Man kann den im Dunkeln und ohne ausreichende Kontrolle sich vollziehenden
Phänomenen einen größeren oder geringeren Grad von Wahrscheinlichkeit
ihrer Echtheit zubilligen unter Hinweis auf die bei hellem Licht sich abspielenden
Erscheinungen, deren Echtheit kaum in Zweifel gezogen werden kann; aber
Beweiswert im wissenschaftlichen Sinn können sie nicht beanspruchen. Zu wünschen
und zu erwarten ist immer wieder, daß das sicher mit starken Fähigkeiten
begabte Medium Wolf in methodischer Führung zu einem wissenschaftlich
einwandfreien Förderer der Parapsychologie sich herausbilde.

Xenoglossie oder Phantasie?

Von F. M. F e 11 m a n n , Berlin.

Es ist wohl eines der sonderbarsten Gebiete, das „Reden in fremden Zungen
". Wir wissen aus dem Altertum, daß es schon ein paar Jahrtausende den
Menschen bekannt ist und uns z. B. von alten hebräischen Propheten, die vermutlich
nicht nur Redner, sondern auch medialbefähigt waren, überliefert
wurde. Bedauerlich ist, daß die Xenoglossie vielleicht noch nicht genügend bearbeitet
worden ist, jedoch scheint es hier an Aufzeichnungen für die untersuchende
Forschung zu fehlen. Dabei ist zu bemerken, daß Aufzeichnungen
natürlich nur phonetisch wiedergegeben werden können und bei dem meist
raschen Sprechen oft Mißverständnisse unterlaufen, \or allem auch, wenn die
Worte mit denen einer modernen Sprache ähnlichklingend sind.

So lange mediale Arbeit kritisch gewertet wird, ist es immer wieder mit
Staunen beobachtet worden, daß Medien in fremden Sprachen reden, die sie nie
gelernt haben, und es gibt wohl kaum eine Sprache, die auf diese Weise nicht
schon irgendwie zum Vorschein kam.

Am bekanntesten sind wohl Therese Neuinann aus Konnersreuth, die bei
ihren Visionen aramäisch sprach, wie ein Münchner Sprachenkenner meines Wissens
feststellte, und Heinrich Melzer, der im Trance chinesisch singt, nicht nur
in Worten, sondern auch in der Melodie, was durch Aufnahme auf Platten
sehr gut nachzuprüfen ist. Daß er auch andere Sprachen bringt, weiß jeder,
der ihn kennt.

Ich habe diese beiden Beispiele angeführt, weil — sobald die Echtheit der


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1934/0174