Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 170
(PDF, 78 MB)
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nur als eine Einheit begreiflichen Organismus geradezu in eine Maschine, d. h.
als ein aus verschiedenen Kräften und Teilen Zusammengesetztes zu denken
und zu erklären.'* —

Beitrag zur Erklärung parapsychologischer Phänomene aus
den Grundkonzeptionen einer dialektischen Metaphysik.

Von Dr. philos. Erich Mengel, Kassel.

Gliederung.

I. Systematische Vorbemerkungen:

1. Logos und Bios.

2. Ethos und Religion (allgemeines und individuelles Selbst).

II. Anwendung auf Parapsychisches:

1. Das Selbst der parapsychologischen Erfahrung, religiös fundiert und
individuell.

2. a) Ratio (d. h. Erkenntnis der allgemeinen Charaktere am Gegenstande
auf Grund der Gleichheit von Kategorien) und
b) Intuition (d. h. Erfassen der individuellen Züge am Gegenstande
auf Grund der verschiedenen Individualität).

3. Das mythische Bewußtsein.

I. Systematische Vorbemerkungen:

i. Logos und Bios.

Seit Piaton ist es eine bekannte Tatsache, daß in der Wirklichkeit zwei entgegengesetzte
Sphären einander gegenüberstehen: auf der einen Seite der
ewige, niemals ruhende Fluß der Erscheinungen, des Qualitativen, Intensiven,
Unbestimmbaren, Individuellen, des Mehr und Weniger (wie Piaton sagt), auf
der anderen Seite das Grenzsetzende, der Logos als Inbegriff des Maßes und
des Sinnes. Was mit diesem Gegensatz gemeint ist, kann man sich am besten
klarmachen, wenn man an das eigene Bewußtsein denkt: ein ewiges Fließen, ein
ewiges Kommen und Gehen von Vorstellungen, verbunden mit Gefühlen der
Freude und der Unlust, mit Willensreaktionen auf das betr. Erlebnis, usf. haben
wir hier vor uns. Eine ungeschiedene Einheit von Vorstellungen, Gefühlen und
Triebmomenten ist hier gegeben ebenso wie ein Gemisch aus Zukünftigem und
Vergangenem, zwischen denen zunächst noch keine Grenzscheide in Gestalt von
Gegenwart stattgefunden hat. Denn in der genannten Einheit meines Bewußtseinslebens
habe ich durch die Erinnerung die Vergangenheit ebenso gegenwärtig
wie die Zukunft in meinem Wollen.

Was ist nun die Aufgabe des Logos? Daß er zunächst die innerpsychischen
Sphären voneinander scheidet und so zu der genannten Dreiheit von Seelenvermögen
gelangt; daß er weiterhin System in jedem der drei Seelenbereiche
schafft; daß er die vorfindbare Mannigfaltigkeit begrenzt und formt und sie
durch Beziehung auf überzeitliche Maßeinheiten der bloßen Einmaligkeit und
Vergänglichkeit entreißt. — Die erste Tätigkeit des grenzsetzenden Logos in der


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