Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 178
(PDF, 78 MB)
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178 Zeitschrift für Parapsychologie. Heft 4. (April 1934.)

liehe Religion (Auferstehung des Fleisches) ebenso wie für die Parapsychologie
(Licht-, Schatten-, Spukphänomene usf.) eine leibliche. Da aber das mythische
Bewußtsein trotz seines Wissens vom To»Je des Mitmenschen eine späterhin in
Raum und Zeit auftauchende Erscheinung auf den Verstorbenen bezieht und
das betreffende Schattenphänomen nicht für die Erscheinungen des Toten, sondern
für den Toten selber hält, so ist erwiesen, daß diesem mythischen Bewußtsein
noch keine Unterscheidung zwischen Wesen und Erscheinung, zwischen
Substanz (d. i. dem verstorbenen Mitmenschen selber) und Akzidenz (seinem erscheinenden
Schatten) zugrunde liegt. Denn der Schatten, die Erscheinung, ist
in diesem Falle die Substanz selber.

Ein zweites Beispiel: Heidegger1) bedienl sich zur Durchleuchtung der religiösen
Existenz derjenigen Kategorien, welche die größte Lebensnähe verraten.
Er vertritt die Auffassung, daß Eigentlichkeit und Uneigentlichkeit für den
Menschen verschiedene Möglichkeiten darstellen, das Leben zu führen. Damit
soll aber nach H. nicht gesagt sein, daß Uneigentlichkeit ein geringerer substantieller
Seinsgrad des Menschen sei. Die „Substanz" des Menschen bleibt
davon unberührt, ob sie das „Akzidenz*' der Eigentlichkeit oder der Uneigentlichkeit
an sich zur Erscheinung bringt. Trotzdem sagt IL, der mit Kategorien
des mythischen Bewußtseins operiert: Das Dasein, d.h. der Mensch, hat nicht
verschiedene Möglichkeiten (Eigentlichkeit oder Uneigentlichkeit) zu leben, sondern
: Dasein ist die Möglichkeit der Eigentlichkeit und deren Gegenteil. Also
auch hier keine prinzipielle Unterscheidung zwischen der Substanz und ihren
Eigenschaften.

Zusammenfassend können wir sagen: Intuition und mythisch abgewandelter
Logos sind die beiden Grundstämme der parapsychologischen Erkenntnis. Intuition
entzündet sich allein an der Heterogenität individueller Existenzen. Nur
das eigentlich religiöse Streben vermag die individuellen Möglichkeiten des Menschen
zur Entfaltung zu bringen.

Elementarwesen im Spiegel der Sagen und Märchen.

Von Frida Schmotzer, Wels (Oberösterreich).

Wenn wir die Märchen- und Sagenliteratur der ganzen Welt mit den über-
und unterirdischen Wesen, die darin stets eine große Rolle spielen, eingehender
betrachten, so erkennen wir bald, daß sie uns in lieblichster Form ein genaues
Bild jener Wesen gibt, die man gemeinhin mit dem Namen Elementarwesen oder
Naturgeister zusammenfaßt.

Die Zahl dieser Wesen ist Legion, wie wir aus vielen alten Büchern wisseny
ihre Verschiedenheit untereinander mag die des Tierreiches übertreffen. Die
Feen, Nixen, Elfen, Kobolde, Gnomen unsei er Märchen sind nur als Einzeltypen
zu werten. Naturgemäß teilen sie sich in vier Hauptklassen: Erd-, Feuer-,.
Wasser- und Luftgeister.

Alles, was zur Gnomenart gehört, überwacht und fördert das Wachstum der
Metalle und Edelsteine in der Erde, wie oben auf dieser ein geschickter Gärtner

*) a. a. O.


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